Die Betreiber des Bezahlsystems «Twint» können für das bisherige 2020 ein starkes Wachstum ausweisen. Mittlerweile sei die Bezahl-App auf jedem zweiten Smartphone installiert, sagte Geschäftsführer Markus Kilb an einer online-Medienkonferenz. Zuletzt legte man insbesondere bei Menschen über 60 Jahren zu.

Twint registriert deutliche Corona-Effekte. Die Neuregistrierungen steigen während den Lockdown-Monaten von zuvor 100'000 auf bis zu 170'000 Registrierungen (siehe Grafiken). Danach pegelten sich die Zahlen auf einem höheren Niveau ein.

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Auch die Zahl der Transaktionen hat deutlich zugenommen. Per Ende September liegt sie bei 11 Millionen pro Monat – rund drei Mal so viel wie im Jahr zuvor. Twint-Chef Kilb zeigt sich zuversichtlich, für das Gesamtjahr 2020 die Schwelle von 100 Millionen zu knacken.

Weiterhin stark zugelegt haben die Überweisungen von Nutzer zu Nutzer. Sie legten binnen Jahresfrist von rund 1,5 auf 4,4 Millionen pro Monat zu. Bezahlungen an Händler und andere Organisationen wuchsen von 2,3 auf 6,6 Millionen.

Für Direktzahlungen sehr beliebt

Einer von Twint bezahlten Studie des Instituts Ipsos zufolge, wird Twint für Direktzahlungen mittlerweile als beliebteste Lösung genannt – vor Bargeld und Banküberweisungen. Für Bezahlungen in Läden oder Restaurants liegt Twint jedoch noch immer hinter Debitkarten, Bargeld, Kreditkarten und der – offenbar separat erhobenen – PostFinance-Karte.

Für 2021 habe man ein einfaches Ziel, sagt Verwaltungsratspräsident Soeren Mose: «200 Millionen Transaktionen.» Dann habe Twint das gleiche Volumen wie alle Handy-Zahlungen über Kreditkarten zusammen. Zudem wolle man die Zahl von 4 Millionen Usern knacken.

Twint dürfte noch immer hohe Verluste schreiben. An der Medienkonferenz machte die Geschäftsleitung keine genauen Angaben dazu und sagte auch nicht, wie viel Geld bisher in Entwicklung und Marktakquise investiert wurde. Twint könnte durchaus «kurzfristig» rentabel werden, so Mose. «Wir denken jedoch nicht kurzfristig sondern langfristig und investieren in die Zukunft.»

Twint wird in der Corona-Krise beliebter

Die Bezahl-App boomt: Neue Kunden registrieren sich und grössere Beträge werden ausgegeben. Besonders online wird mehr per Twint gekauft. Mehr dazu hier