Verlässt die UBS die Schweiz? Seit Monaten lobbyiert die Schweizer Grossbank gegen eine strengere Regulierung. Gleichzeitig buhlen die US-Amerikaner um die UBS – ein Wegzug aus der Schweiz soll wieder Thema sein, berichtete etwa die britische «Financial Times» am Montag. Demnach lägen in Washington offenbar «fortgeschrittene Pläne» auf dem Tisch. UBS-Präsident Colm Kelleher (68) und der neue US-Finanzminister Scott Bessent (63) hätten in den letzten Monaten hinter verschlossenen Türen mehrfach darüber gesprochen, wie ein Umzug des Hauptsitzes in die USA aussehen könnte.

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Jetzt hat sich auch UBS-Chef Sergio Ermotti (65) wieder in die Diskussionen eingeschaltet. Und das so deutlich wie noch nie zuvor. An einer Finanzkonferenz von der US-Grossbank JPMorgan stellte er laut «Bloomberg» unmissverständlich klar: «UBS als Schweizer Bank ist das beste Ergebnis – daran arbeiten mein Präsident und ich. Der Rest ist Bullshit.» Und weiter: «Wir haben niemals damit gedroht, das Land zu verlassen. Das ist absurd.»

So deutlich war Ermotti noch nie

Grund für die Abwanderungsgerüchte sind strengere Kapitalanforderungen an die UBS. 23 Milliarden Dollar muss die UBS zusätzlich an Eigenkapital bereitstellen, so die Forderung von Finanzministerin Karin Keller-Sutter. Es geht dabei um strengere «Too big to fail»-Regeln als Reaktion auf die Notübernahme der angeschlagenen Credit Suisse.

Dass Ermotti sich jetzt so deutlich zu diesen Gerüchten äussert, ist ein Novum. Ende September wies Ermotti die Gerüchte an einer Medienkonferenz am UBS-Hauptsitz in Zürich zwar auch schon zurück, sagte aber auch: «Es gibt sicher Druck von den Aktionären. Die Unsicherheit hilft nicht, den Druck zu meistern. Bis jetzt haben wir geschafft, die Leute ruhig zu behalten».