Die Schweizer Uhrenindustrie will den Schwung des Jahres 2013 – das voraussichtlich mit einem neuen Rekord enden wird – auch ins neue Jahr mitnehmen. Das Wachstum dürfte 2014 allerdings etwas schwächer ausfallen, da die Verkäufe in China schwächeln.

Die Uhrenexporte werden im auslaufenden Jahr die Marke von 21,4 Milliarden Franken aus dem Jahr 2012 voraussichtlich übertreffen. Dies wäre der dritte Rekord in Folge. Aufgrund des Basiseffektes werde es aber immer schwieriger, zweistellige Wachstumsraten zu erreichen, sagte Jean-Daniel Pasche, Präsident des Verbandes der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH), der Nachrichtenagentur SDA. Die Leistung der Uhrenindustrie werde dadurch jedoch nicht geschmälert, zumal die weltweite Konjunktur nicht besonders gut laufe, so Pasche.

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Heute ist die Uhrenindustrie übrigens die zweitgrösste Exportbranche in der Schweiz – gleichauf mit dem Maschinenbau. Insgesamt produzieren die Schweizer Uhrenmacher heute mit einer Exportquote von 95 Prozent vor allem für den ausländischen Markt.

Verkäufe in China gehen 2013 zweistellig zurück

China inklusive Hongkong bleiben die wichtigsten Märkte, auch wenn im Reich der Mitte 2013 von Januar bis November einen Rückgang der Verkäufe um 15 Prozent auf 1,3 Milliarden Franken verzeichnet wurde. Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums, die seit einigen Monaten festzustellen ist, hat eine Veränderung der Konsumgewohnheiten zur Folge: Die Volumen steigen zwar, aber der Wert der Verkäufe sinkt.

«Die Chinesen bleiben die grossen Liebhaber von Schweizer Uhren, aber sie bevorzugen günstigere Modelle», stellt Pasche fest. Ebenfalls wichtig sei der Kauf von Swiss-Made-Zeitmessern durch chinesische Touristen in der Schweiz. Obwohl die Erwartungen der Uhrenindustrie mit dem mit China ausgehandelten Freihandelsabkommen nicht erfüllt wurden, ist dieses für Pasche dennoch ein wichtiges Symbol. Die Branche hätte zwar gerne einen Abbau der Zölle gehabt und nicht bloss eine Reduktion um 60 Prozent, die Stärkung des Urheberrechts sei aber ebenfalls wesentlich.

In Europa werden Fortschritte erzielt

Auch wenn es für die Uhrenindustrie 2013 in Asien Rückschläge gab, konnten in Europa Fortschritte erzielt werden. Hier zahle sich die Diversifikation bei den Absatzmärkten aus, so Pasche. Gleichzeitig werde auch jenen widersprochen, die von einer zu grossen Abhängigkeit der Schweizer Uhrenindustrie von den asiatischen Märkten sprächen.

Die Exporte der Schweizer Uhrenindustrie nach Asien machen etwas mehr als die Hälfte der gesamten Exporte aus. Der alte Kontinent kommt auf fast ein Drittel der Verkäufe, auch wenn die Länder der Eurozone immer noch unter einer zaghaften Konjunkturerholung leiden. Deutschland und Grossbritannien seien auf dem Wachstumspfad, ebenfalls Märkte mit einem schwierigen Ruf wie Italien, Spanien und Griechenland.

(sda/moh)