Am Schluss ging es ganz schnell. Innert Tagen, ja Stunden war das Schicksal von ABB-Chef Ulrich Spiesshofer besiegelt. Er geht von Bord, interimistisch übernimmt Peter Voser, der Präsident des Verwaltungsrats.
 

Überraschend ist der Wechsel an der Konzernspitze freilich nicht. Denn bereits letzten Sommer zeichnete sich ab, dass Spiesshofers Zeit abgelaufen ist. Die Investoren mucksten laut und lauter auf, was angesichts der enttäuschenden Kursentwicklung verständlich war.

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Der Industrieriese ABB produzierte viel zu teuer, weil er sich noch immer eine umständliche Matrix-Struktur leistete und allwo Länderfürsten regierten.

Jetzt muss ein sturmerprobter Industriemanager ans Ruder

Für das nächste Kapitel - den beherzten Aufbruch zu neuen Ufern -  braucht es keinen wortgewaltigen Erklärer und auch keinen Mikromanager, sondern einen sturmerprobten Industriemanager, der schnell entscheidet, umsetzt und die verunsicherten Leute mitreisst. Einer auch, der ein Ohr für die Aktionär hat.

Voser, der zwischenzeitlich als Interim-CEO einspringt, ist nun gefordert, nachdem er in den letzten Monaten nur im Hintergrund wirkte. Sein Glück: Die Strategie von ABB steht und macht Sinn. Schlanker, dynamischer, unternehmerischer solls in die Zukunft gehen.

Sein Glück auch, dass Voser mit Investor AB und mit Cevian, den schwedischen Grossinvestoren, zwei Partner im Boot hat, die zwar ungeduldig sind, aber langfristig denken. Ihnen allen ist klar: Der Totalumbau von ABB wird zwei Jahre in Anspruch nehmen.