Nach dem Umsatzrückgang der vergangenen Jahre ist es der Langenthaler Ammann-Gruppe im Jahr 2013 gelungen, den Trend zu stoppen. Das bestätigt Firmenchef Hans-Christian Schneider, Sohn von Bundesrat Johann Schneider-Ammann, der «Handelszeitung». So setzte das fast 150-jährige Familienunternehmen im vergangenen Jahr 910 Millionen Franken um – das ist so viel wie im Jahr zuvor.

Schneider räumt ein, dass Ammann «seit 2009 unter erhöhtem Druck» stehe. Einzelne Märkte sind sogar in den roten Zahlen. In Deutschland zum Beispiel summierte sich 2011 – jüngere Daten gibt es nicht – ein Minus von fast 6 Millionen Euro. Auch das Schweizer Geschäft ist nicht jedes Jahr profitabel: «Vor dem Krisenstart 2009 hat auch die Schweizer Organisation der Gruppe keine Verluste gemacht», sagt Schneider.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

In zehn Jahren 300 Millionen Franken in den Werkplatz investiert

Er hält allerdings an der Produktion im Kanton Bern fest: «Wir sind überzeugt, dass wir hier langfristig profitabel arbeiten können.» Zudem betont er: «Über die letzten zehn Jahre gemittelt, hat die Gruppe in ihrer industriellen Tätigkeit klar positive Betriebsergebnisse erarbeitet.» Die Gruppe bekenne sich «klar und langfristig zum Standort Schweiz, obwohl uns rein betriebswirtschaftlich betrachtet auch andere Möglichkeiten offenstünden».

Zur Debatte um die Steuerspar-Konstrukte seines Vaters sagt Ammann, das Thema sei «unausgewogen» dargestellt worden. Dass das Unternehmen in der Schweiz in den letzten zehn Jahren eine Milliarde Franken an Löhnen ausbezahlt und 300 Millionen Franken in den Werkplatz investiert habe, sei völlig ausgeblendet worden.

Enttäuschung nach dem Abstimmungsresultat

Sorgen macht sich der junge Patron über die Folgen des Ja zur Einwanderungsinitiative: «Ich bin vom Resultat enttäuscht. Die EU ist der wichtigste Absatzmarkt für Ammann. Als Firma brauchen wir gleich lange Spiesse wie unsere Konkurrenten im EU-Raum und damit die Bilateralen mit der EU.» Der Patron glaubt aber, dass «die grossen gegenseitigen Abhängigkeiten zu einer gangbaren Lösung führen, welche den Volkswillen respektiert und die Schweizer Wirtschaft nicht schwächt».

Mehr zum Thema lesen Sie in der neuen «Handelszeitung», ab Donnerstag am Kiosk oder mit Abo bequem jede Woche im Briefkasten.

Marcel Speiser Handelszeitung
Marcel SpeiserMehr erfahren