MUKESH AMBANI. Im Juni wurde der 50-jährige Inder als erster Rupien-Trilliardär – das ist eine Zahl mit 21 Nullen – im zweitgrössten Land der Erde gefeiert. Seitdem soll sich sein Vermögen nochmal verdoppelt haben und zwischen 33 und 43 Mrd Euro liegen. Allerdings ist auch dieser Stand schon wieder ein paar Wochen alt.

Ambani, Inhaber des an der Bombay Stock Exchange gelisteten Mischkonzerns Reliance Industries, hält mit seinem Reichtum nicht hinter dem Berg: Seiner Frau schenkte er zum 44. Geburtstag einen Airbus. Jetzt baut er sich in der bitterarmen Stadt Bombay ein neues «Eigenheim» – knapp 200 Meter wird der mit allem erdenklichen Luxus gefüllte Wolkenkratzer in den Himmel ragen. Darin will der Grossindustrielle mit seiner Frau, seinen drei Kindern, seiner Mutter und rund 600 Hausangestellten wohnen. Für die geschätzten 750 Mio Euro Baukosten muss Ambani immerhin eine ganze Woche arbeiten. Denn der Inder verdient rund 70000 Euro – pro Minute.Den Grundstein zu dem gigantischen Vermögen legte schon sein Vater Dhirubhai. Aus dem Nichts schuf der Tankwart im Jahr 1966 Reliance Industries, deren Kerngeschäft heute im Textil- und Petrochemiebereich liegt. Auch für seinen jüngeren Bruder Anil, der die Finanz-, Telekom- und Stromsparte der Firma übernahm, blieb noch genug übrig. Sein Vermögen schätzt «Forbes» nur wenig niedriger als das von Mukesh. Am 19. April 1957 wurde Mukesh Ambani geboren. Er studierte Chemie und Wirtschaftswissenschaften in Bombay und in den USA, war aber wohl häufiger im väterlichen Betrieb als an der Universität zu finden. 1981 stieg er offiziell bei Reliance ein und übernahm 2002, nach dem Tod des Vaters, den Vorstandsvorsitz.

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Ambani will Einfluss ausweiten

Inzwischen erwirtschaftet sein Unternehmen 4% des indischen Bruttosozialprodukts. Das Magazin «India today» kürte ihn jüngst sogar zum mächtigsten Menschen Indiens, noch vor dem Premierminister. Aber Ambani hat längst nicht genug: 25 Mrd US-Dollar will er bis 2011 unter anderem auch in eine Lebensmittelkette in-vestieren. Kritiker fürchten, dass er damit bald weite Teile der indischen Land -wirtschaft und des Einzelhandels an sich reissen könnte.