Eric Tveter hats geschafft. In seinen bislang sieben Jahren als Chef von UPC Cablecom wandelte sich der Kabelnetzbetreiber von der meistgehassten Firma der Schweiz zu einem geschätzten Dienstleister mit anständigem Kundenservice. Als letzter Schritt des Wandlungsprozesses ist nun auch offiziell «Cablecom» aus dem Namen verschwunden.

Daneben belohnt Tveter nun jene Kunden, die all die Jahre durchgehalten haben. Wer nicht zur Konkurrenz gewechselt ist, erhält in gewissen Fällen das Privileg, bei Problemen den Standard-Kundenservice zu umgehen. Man erhält einen exklusiven Telefonzugang zu Mitarbeitenden am Hauptsitz in Wallisellen. Das Fingernägelkauen in der Warteschlaufe entfällt. Ausserdem gibt es für langjährige TV-Kunden, die sich bislang mit dem Basic-Angebot begnügten, ein Gratis-Update mit zusätzlichen Sendern.

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Nicht aus Selbstlosigkeit

Dass Tveters Geschenk aus purer Selbstlosigkeit erfolgte, ist aber eher unwahrscheinlich. Es wird gemunkelt, dass sich langjährige UPC-Abonnenten darüber beschwerten, dass sie im Vergleich zu Neukunden für gewisse Produkte mehr bezahlen müssten. Bestätigen will das UPC nicht. Ebenso wenig spricht die Liberty-Global-Tochter offensiv über die neuen Privilegien für loyale Kunden.

Denn das Privileg wird nur individuell nach Gutdünken vergeben: «Den Mitarbeitenden steht es offen, in gewissen Fällen die Direktnummer anzugeben», präzisiert Sprecher Bernard Strapp. Der «Fokus auf treue Kunden» sei eine von vielen Massnahmen, um die Kundenzufriedenheit zu verbessern.