An Rotary-Clubs mangelt es in Zürich wahrlich nicht. Elf Sektionen gibt es inzwischen im Einzugsgebiet der Stadt. Ein neuer kam kürzlich dazu. Am Freitag feierte der Rotary Club Zürich City offiziell seine Gründung. «Die Stadt hat genug Potenzial für neue Rotarier», sagt Präsident Pascal Bersier. Deshalb rief er zusammen mit einem Bekannten den neuen Verein ins Leben. Er zählt derzeit 27 Mitglieder.

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Nicht alle Vertreter von Serviceclubs blicken so positiv in die Zukunft. Viele klagen über mangelnden Nachwuchs und Überalterung. «Vor allem in den Städten gibt es jede Menge Netzwerkmöglichkeiten für die jüngere Unternehmergeneration», schrieb Bruno Glaus, ehemaliger Verantwortlicher der Region Ostschweiz, Graubünden und Liechtenstein kürzlich im «Rotary-Magazin». Sein Fazit: «Die junge Generation braucht den ‹Stammtisch der Lokalmatadoren› kaum, die ‹Dinosaurier-Kultur› Bestandener und Altgedienter nicht unbedingt.» Bersier sieht aber Chancen, dies zu ändern: «Man muss sich nur richtig positionieren».

Mehr Frauen, weniger Rituale

Der Rotary Club Zürich City will darum einiges ganz anders machen als ältere Sektionen. «Vielerorts gibt es sehr viele Rituale. Auch die Art, wie man sich begrüsst, ist fest vorgeschrieben», sagt Bersier. Bei seinem Club sei die Kommunikation hingegen unkompliziert. Auch der Frauenanteil ist mit einem Fünftel höher als bei anderen Sektionen.

Nicht überall sieht man die neue Konkurrenz gerne. «Es gibt schon leichte Verstimmungen», sagt Bersier. Denn der neue Rotary-Ableger richtet sich ans gleiche Pulikum wie andere. Viele davon haben schon jetzt Mühe, noch genug Teilnehmer zu finden. «Es gibt vielleicht einen Grund, weshalb die anderen keine Mitglieder mehr finden», resümiert Bersier.

«Immer noch genug Kandidaten»

Direkt im Wettbewerb steht Zürich City etwa zum ältesten Club der Stadt, dem Rotary Club Zürich. «Zürich 1» wie die Sektion auch genannt wird, wurde 1924 gegründet. Wer dort Mitglied ist, hat es geschafft. Mit dabei sind etwa Wirtschaftsgrössen wie CS-Präsident Urs Rohner.

Der letztjährige Präsident Andreas Schmid sieht es aber sportlich. «Für uns ist das gar kein Problem», sagt er. Das belebe nur die Szene, so Schmid, der unter anderem auch den Flughafen Zürich und Gategroup präsidiert und in den Verwaltungsräten von Barry Callebaut und Oettinger Imex sitzt. «Zürich 1 fand noch immer immer genug Kandidaten, die sehr gerne Mitglied werden wollen.»