Verhandlungen des Bundes mit Schweizer Lebensmittelproduzenten und Detailhändlerinnen für weniger Salz in Lebensmitteln sind gescheitert. Grund dafür war unter anderem, dass die Unternehmen keine Ersatzprodukte verwenden durften.

Denn die schweizerische Bevölkerung isst zu viel Salz, wie die «Sonntagszeitung» schreibt: Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt 5 Gramm pro Kopf und Tag – laut dem Bund konsumieren die Leute hierzulande aber 9 Gramm pro Tag. Deshalb wurden Forderungen von Seiten Bund laut, dass die Lebensmittelbranche ihre Produkte mit weniger Salz herstellt.

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Suppen und Salatsaucen gaben Ausschlag

Ein Schritt wäre gewesen, bei per se salzhaltige Produkte wie Suppen und Salatsaucen den Gehalt zu reduzieren. Doch das ging den Lebensmittelparteien am Tisch, darunter Nestlé, Coop, Migros und co., zu weit. Sie verliessen die Verhandlungen, was Liliane Bruggmann, Leiterin des Bereichs Ernährung im Bundesamt für Lebensmittelsicherheit, gegenüber der «Sonntagszeitung bestätigte».

Die Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntag doppelte nach, eine Sprecherin des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) bestätigte ebenfalls die ergebnislosen Verhandlungen. Als nächstes will das BLV analysieren, welche Vorschriften und Regelungen im Ausland funktioniert haben und welche nicht. Möglich wäre auch eine gesetzliche Vorschrift des Bundes. «Gesetzliche Schritte sind in Besprechung», sagte die Behördensprecherin. Es stehe aber noch nichts fest.

Vorbild Zuckergehalt

In Verhandlung ist zudem noch eine mögliche Reduktion von Zucker in süssen Getränken. Bereits geeinigt hatte man sich 2015 im Rahmen der «Erklärung von Mailand» auf weniger Zucker in Joghurts und Frühstückscerealien.

2019 einigten sich 14 Unternehmen in einer Fortsetzung bis 2024 den Zuckergehalt in Joghurts nochmals um 10 Prozent senken, jener von Cerealien um 15 Prozent. Das Ergebnis der Besprechungen über weitere Zuckereduktionen werde Anfang 2023 bekannt gegeben, hiess es beim BLV.

(SDA / fit)