Herr Orcel, Sie wollten bei Ihrem jetzigen Job weniger reisen. Klappt das tatsächlich?
Andrea Orcel: Ich hatte meiner Frau versprochen: Mit diesem Job bin ich mehr zu Hause als vorher. Doch da hatte ich mich total verrechnet.

Warum?
Der radikale Umbau unseres Geschäfts wurde von vielen hinterfragt, daher brauchte es viele Erklärungen direkt vor Ort. Was unsere Mitarbeiter in der Presse lasen oder was Wettbewerber
sagten, hatte das Potenzial, um sie zu deprimieren. Viele hielten den Umbau für nicht machbar, und es gab Spekulationen: Mal sollten wir verkauft werden, dann meinten wir es mit dem Abbau
nicht ernst, dann zahlten wir keine marktgerechten Löhne. Ich suchte deshalb mit unseren Mitarbeitern aktiv das Gespräch. Heute sind diese Fragen und Spekulationen fast kein Thema
mehr. Der Erfolg hat gezeigt, dass unsere Strategie funktioniert und richtig ist für die UBS.

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Wie viel sind Sie unterwegs?
Ich habe ein Büro an der Bahnhofstrasse in Zürich und eines an unserem Investment-Banking-Hauptsitz in London. Rund die Hälfte meiner Zeit bin ich woanders, alle vier Wochen für einige Tage in den USA, alle zwei Monate in Asien.

Sie sind bekannt für Ihr exzellentes Kontaktnetz. Finden Sie noch Zeit, um Kunden zu sehen?
Vorher habe ich 60 bis 70 Prozent meiner Zeit mit Kunden verbracht, heute sind es noch etwa 25 Prozent. Obwohl mich mein Management-Job vollkommen ausfüllt, wünschte ich mir manchmal, dass ich mehr Zeit mit Kunden verbringen könnte. Ich muss mit gutem Beispiel vorangehen – wir sind in einem Kundengeschäft, das sich nicht vom Schreibtisch führen lässt.

Das ganze Interview lesen Sie in der neuen «BILANZ», ab Mittwoch am Kiosk oder mit Abo jeweils bequem im Briefkasten.

Dirk Schütz
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