Beachtlich: Die Verpackungsindustrie erzielt weltweit denselben Umsatz wie die Pharmaindustrie, nämlich rund 420 Mrd Dollar. Den Löwenanteil beanspruchen die Verpackungsmaterialien Papier/Karton, Plastik, Metall und Glas. Etwas abgeschlagen folgt die Verpackungsmaschinenindustrie mit einem weltweiten Umsatz von 23 Mrd Dollar. In diesem hart umkämpften Markt nimmt die Schweizer Industrie hinter Deutschland, Italien und den USA den doch respektablen vierten Platz ein. Insgesamt besteht die Schweizer Industrie für Verpackungstechnik aus 35 Unternehmen.

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Stark Export orientiert

Die Schweizer Verpackungsmaschinen-Hersteller sind klar Export orientiert: Über 95% der Produktion werden weltweit verkauft, wenn auch im Geschäftsjahr 2003 der Export um geringe 1,2% im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen ist. Zugleich mussten auch die Importe einen leichten Rückgang hinnehmen, wie die jüngste Erhebung des Branchenverbandes Swissmem zeigt. Geliefert wird vor allem nach Westeuropa und Nordamerika. Zunehmend gewinnen aber Asien, Pazifik und Osteuropa an Bedeutung. Hier sieht Viktor Juzi, Präsident der Swissmem-Fachgruppe Verpackungstechnik und Leiter Supply Management der SIG Group, die grössten Wachstumschancen. Anwendungsmässig sind es vor allem Nahrungsmittel, Getränke, Pharma, Kosmetik und Personal Care. Juzi: «Hier dürfte sich in der Zukunft kaum eine grosse Verschiebung ergeben.»

Die Schweizer Firmen spielen ihre Stärke mit kompletten Systemlieferungen und/oder Einzelmaschinen international aus: Verpackungsmaschinen im Food/Getränke- wie auch im Non-Food-Bereich, Zulieferung von Bändern, Waagen, Foliendeckel in der dynamischen Verpackungsindustrie dominieren. Beachtlich ist, dass einige Firmen der Schweizer Verpackungsmaschinenindustrie bis zu 70% Marktanteil erzielen können.

Grosse Dynamik

Typisch für die gesamte Industrie und damit auch unmittelbar für die Verpackungsmaschinenindustrie ist für Viktor Juzi die grosse Dynamik, also die raschen Produkt- und Marktentwicklungen, die hohe Komplexität, verursacht durch unterschiedliche Vorschriften, sowie die Zyklizität in Bezug auf Rohmaterialien, Kundenbedürfnisse und Wechselkurse.

Als grösste Herausforderungen gelten der grosse Wettbewerbsdruck, die optimale Produktequalität, das sich rasch und stark verändernde Kundenverhalten wie aber auch die Optimierung der Supply Chain inklusive E-Commerce und der rasche Wandel im Bezug auf neue Technologien. Juzi: «Wenn es uns gelingt, weiterhin konsequent und flexibel unsere Chancen optimal zu nutzen, bin ich überzeugt, dass die Schweizer Industrie auf dem Weltmarkt auch in Zukunft eine entscheidende, prägende Rolle spielen kann. Dies trifft selbstredend auch für die gesamte Schweizer Verpackungsindustrie zu.»



Die Schweizer Verpackungstechnik

2003 2002

Exporte (in Mio Fr.) 804 814

Anteil am Gesamtexport MEM-Industrie (in %) 1.5 1.5

Die wichtigsten Absatzländer D, USA, GB D, USA, F

Exportanteil* (als % der Produktion) 95 95

Umsatz* (in Mio Fr.) 846 857

Import (in Mio Fr.) 365 335

Anzahl Beschäftigte Total* 2300 2400

Anzahl Firmen Total* 35 37

Quelle: OZD; *Schätzung Swissmem



Verpackungsmaschinen: Erfolgsfaktoren

Mitentscheidend für den Erfolg der Schweizer Industrie für Verpackungstechnik ist die möglichst optimale Erfüllung folgender Punkte:

- Innovative Produkte (inkl. Service) mit echter Wertschöpfung.

- Flexibilität/Geschwindigkeit v.a. in Bezug auf Projektrealisierung.

- Sinnvolle Nutzung der IT Technologien, resp. generell von neuen Technologien.

- Echte Partnerschaften mit Kunden und Lieferanten.

- Leadership und unternehmerisches Denken.

- Motivierte, professionelle Mitarbeiter, die in Bezug auf Persönlichkeit und fachliches Wissen überzeugen können. (rü)