Gemäss der Offenlegungsstelle der SIX haben Martin Ebner und seine Frau Rosmarie über ihre BZ Bank 145'000 Aktien des Automobilzulieferers Autoneum gekauft. In Wahrheit aber haben Kundenbewegungen in Ebners BZ Bank zu diesen Zahlen geführt. Diese wurden von der SIX der Bank zugerechnet. Somit konnte der Eindruck entstehen, dass Ebner neu Autoneum-Aktien gekauft habe.

Tatsache ist, dass Ebner und Autoneum in der Tat einiges verbindet. Der Investor baute zuletzt im Jahr 2014 eine Beteiligung von bis zu 5 Prozent an Autoneum auf. Er reduzierte diese aber bis im November desselben Jahres auf unter 3 Prozent.

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Die Meldung der SIX folgt auf ein Jahr des Schreckens bei Autoneum. Wegen Managementfehlern in den USA fuhr die Gesellschaft dort einen Verlust ein, was Bremsspuren beim Konzernergebnis hinterliess. Dieses wird sich erst 2020 wieder substanziell verbessern, hiess es bei der Pressekonferenz Anfang des Jahres.

In Schieflage geriet Autoneum wegen Anlaufproblemen bei der Herstellung von Produkten für Neukunden aus EuropaAutoneum entwickelt und produziert Komponenten für Akustik- und Wärmemanagement in Motorfahrzeugen, wie Teppiche oder Isolationen. «Dabei ging alles schief, was nur schief laufen konnte», erklärte Konzernchef Martin Hirzel. Mittlerweile seien nicht weniger als fünf Versuche, die Produktion hochzufahren, «völlig fehlgeschlagen». Das Management in Nordamerika, das inzwischen abgesetzt wurde, habe «völlig versagt».

Aktie im Sinkflug

Die Probleme bescherten der Nordamerika-Sparte im letzten Jahresviertel einen Betriebsverlust von über 21 Millionen Franken. In Erwartung eines solchen Verlustes kippte das Management bereits vergangen Dezember das Margen-Ziel.

An der Börse machte sich das Debakel ebenfalls bemerkbar. Die Aktie verlor massiv an Wert. Anfang des Jahres 2018 kostete ein Papier noch deutlich über 300 Franken. Anschliessend begann die Talfahrt. Anfang April 2019 kostete eine Autoneum-Aktie schliesslich nur noch knapp über 112 Franken. Das macht unterm Strich ein Minus von zwei Dritteln. Kaum ein Papier an der Schweizer Börse hat im vergleichbaren Zeitraum derart stark bluten müssen.

Martin Ebner und seine Kunden lassen sich davon offenbar nicht beeindrucken. Sie scheinen an einen erneuten Anstieg zu glauben. Die Aktie notiert aktuell bei wenig mehr als 130 Franken. Die beiden grössten Einzelaktionäre von Autoneum sind Michael Pieper via Artemis (21%) und Peter Spuhler via PCS Holding (17%).

(ise)