Seit Tagen geistert eine Illustration der Wall-Street-Bank J.P. Morgan durch das Netz. Sie zeigt die Entwicklung der Aktienkurse von sogenannten «Einhörnern». Darunter versteht man junge Tech-Firmen, deren Bewertung mehr als 1 Millarde Dollar beträgt. Dazu gehören unter anderem Twitter und GoPro.

Die Grafik trägt den Titel «Many unicorns finding it hard to survive in the wilderness». Illustriert werden die Aktienkurse mit einem Einhorn, das einen Regenbogen kotzt. Sicherlich trägt die Zeichnung zur Popularität der Grafik bei. Aber nicht nur, denn die Grafik zeigt klar auf, dass nur eine einzige Firma in der Wildnis gut zurechtkommt: Facebook. (Sehen Sie die Grafik hier in der Originalgrösse)

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Branchenkönig Zuckerberg

Twitter, Linkedin, GoPro, Groupon, LendClub, Square, FitBit und weitere einstige Hoffnungsträger dümpeln vor sich hin und machen fast nur noch negative Schlagzeilen. So hat Twitter hat im jüngsten Quartal erstmals seit dem Börsengang 2013 seine Nutzerzahl nicht steigern können – der Kurs sackte ab. Linkedin musste die Umsatzerwartungen zurückschrauben – der Kurs sackte ab. Der Erlös beim Kameraspezialisten GoPro brach ein – der Kurs sackte ab.

Facebook hingegen brilliert, Mark Zuckerberg gelingt es, die Erfolgsstory immer weiter zu spinnen. Das zeigt sich einmal mehr in den Zahlen für das vierte Quartal. Aufgrund eines florierenden Werbegeschäfts kletterte der Umsatz des Social-Media-Spezialisten um 52 Prozent, und der Gewinn kam mit plus 124 Prozent mehr als doppelt so schnell voran.

Besser als Nasdaq

Die Basis für den Erfolg liefert der starke Ansturm der Werbekunden auf die Mobil-Angebote von Facebook. Neben der sozialen Plattform zählen unter anderem auch der Messenger WhatsApp und die Foto- und Video-App Instagram zum Internet-Imperium von Mark Zuckerberg. Auch sind die Kunden inzwischen bereit, deutlich mehr Geld für eine Anzeige zu zahlen. Der Durchschnittspreis legte um etwas mehr als einen Fünftel zu. Diese Preissetzungsmacht zeigt klar, dass man an Facebook derzeit nicht vorbeikommt.

Das gilt auch an der Börse, wo die Aktie mittlerweile wieder klar über der 100-Dollar-Marke liegt. Im Vergleich zum ursprünglichen Ausgabepreis vor fast vier Jahren hat sich das Papier damit mehr als verdreifacht – und damit auch deutlich die bessere Performance hingelegt als der Tech-Index Nasdaq.

Erstes Schweizer Einhorn

Übrigens: Seit kurzem hat auch die Schweiz ihr erstes Einhorn: das Lausanner Startup MindMaze. Der indische Mischkonzern Hinduja Group hat über eine Milliarde Dollar in die Firma investiert – und dafür gerade mal einen Drittel der Firmenanteile bekommen.

Mindmaze hat sich auf Technik zur Rehabilitation nach einem Unfall oder einem Hirnschlag spezialisiert. Die Firma verbindet dabei bildgebende Verfahren, 3D-Technik und Virtual Reality. Dadurch wird der Heilungsprozess des Patienten beschleunigt, weil er sich gewissermassen selber trainiert. MindMaze wurde 2011 vom Neurowissenschaftler Tej Tadi gegründet, die Firma ist nicht kotiert.