Rainer E. Gut ist ein ausgesprochener Machtmensch. Er festigt seine Machtposition und weitet seinen Einfluss durch ein fein gesponnenes Netz persönlicher Beziehungen aus. Diese im In- und Ausland stets gepflegten Kontakte sind es, die seiner Persönlichkeit an der New-Yorker Wall Street wie an der Zürcher Bahnhofstrasse ein einzigartiges Gewicht und eine spezielle Aura verleihen: das System Gut, das dem Bankierssohn aus Baar Macht gibt, die weit über die Banken und Unternehmen seiner CS-Gruppe hinausreicht.

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Der innerste Kern der Business-Entourage von Rainer E. Gut besteht nur gerade aus drei Persönlichkeiten. Es sind dies Helmut Maucher, Fritz Gerber und Robert Genillard – ausnahmslos Männer seiner Generation, ausnahmslos Manager, die im Gleichschritt mit Rainer E. Gut in ihre Spitzenpositionen hineingewachsen sind, und ausnahmslos Menschen, mit denen er sich seit Jahrzehnten persönlich eng verbunden fühlt.

Wie Gut sind auch Helmut Maucher und Fritz Gerber Ende der Siebziger-, Anfang der Achtzigerjahre in die Spitzenpositionen in ihren Unternehmen nachgerückt, und der Bankier, der Industrielle und der Chairman haben auch sonst einiges miteinander gemeinsam: Bei allen dreien ist eine bis in die Teppichetage eines Blue Chips der Schweizer Wirtschaft führende Laufbahn nicht familiär vorgezeichnet.

Gut, Jahrgang 1932, ist Sohn eines Kantonalbank-Direktors. Maucher, Jahrgang 1927, ist Sohn eines Molkereimeisters. Und Gerber, Jahrgang 1929, ist Sohn eines Schreinermeisters. Für alle drei bedeuten die Präsidien von CS, Nestlé, «Zürich» und Roche auch einen sozialen Aufstieg von eher einfachen, in jedem Falle aber mittelständischen Verhältnissen bis ins Wirtschaftsestablishment hinein, und alle drei arbeiten sich mit Fleiss, Talent und einer Portion Glück innert Jahrzehnten in ihren Unternehmen bis an die Spitze empor. Das verbindet. Sie sind Kinder einer Generation, welche die Kargheit der Kriegsjahre noch aus eigener Anschauung kennt, und sie sind in ihrem Wertesystem durchaus ähnlich geprägt. Als unternehmerisch handelnde Manager agieren sie im Business mit Haken und Ösen, um ans Ziel zu gelangen, und doch existieren eherne geschäftliche Grundsätze, die für alle drei nicht verhandelbar sind und nach heutiger Usanz leicht altmodisch anmuten mögen. Etwa dies: Ein Wort ist ein Wort. Oder dies: Sie handeln nach einer langfristig angelegten unternehmerischen Optik, die Nervosität auf Grund plötzlich auftauchender geschäftlicher Turbulenzen kaum zulässt. Eine leicht altmodisch anmutende Haltung auch das, aber eine, die sich erklären lässt.

Gut, der Bankier, verfolgt das Ziel, eine zwinglianisch-konservative Zürcher Grossbank in einen globalen Finanzkonzern zu verwandeln – mit starker Stellung im Inland und globalen Brückenköpfen im US-Investment-Banking. Beides erfordert Geduld und Standhaftigkeit: Bank Leu, Volksbank, «Winterthur», die schweizerischen Puzzleteile dieser Strategie, kosten Rainer E. Gut sieben Jahre Zeit. Für das Eindringen in die Phalanx der US-Investment-Banken benötigt er bis zur mehrheitlichen Übernahme der First Boston im Jahre 1990 gar zwölf Jahre. Und dabei ist Rainer E. Gut in diesem Triumvirat wohl sogar der Ungeduldigste. Folgende Worte hat er, um den SKA-Gründer Alfred Escher zu würdigen, einst zu Papier gebracht: «Bietet sich die Gelegenheit der Übernahme eines Unternehmens, so ist die Chance schnell einmal definitiv vorbei. Da sind rasche Entscheide notwendig.» Sätze, wie sie auch aus der Feder von Nestlé-Chef Helmut Maucher stammen könnten. Auch er, der Industrielle, pilotiert ein altehrwürdiges, 1867 gegründetes Unternehmen, das sich über mehr als ein Jahrhundert beharrlich zum grössten Nahrungsmittelkonzern der Welt entwickelt, und doch reiht sich auch in der Ära Maucher eine Akquisition an die andere, die bei Nestlé weniger Firmen- denn Markennamen tragen: etwa Buitoni, KitKat und Smarties (alle 1988), Perrier (1992) oder San Pellegrino (1998). Gut und Maucher sind Brüder im unternehmerischen Geiste – der Bankier der leicht opportunistischere, intuitivere vielleicht; Maucher möglicherweise der etwas intellektuellere.

Ambivalenter ist Rainer E. Guts Verhältnis zu Fritz Gerber, seit 1977 Präsident der «Zürich» und seit 1978 Präsident der Roche. Eine langfristige unternehmerische Optik ist auch für Gerber als unternehmerischer Statthalter der Basler Roche-Erben gewissermassen Teil seines Jobprofils beim Basler Chemiekonzern. Gerber als Präsident der «Zürich» und Gut kommen sich jedoch immer mal wieder ins Gehege. So 1990, als Rainer E. Gut mit der CS Life eine eigene Lebensversicherung gründet und damit direkt in den geschäftlichen Gefilden der «Zürich» zu wildern beginnt. Das lässt deren Präsident Gerber nicht auf sich sitzen. Er sucht Kontakt zum Schweizerischen Bankverein und kooperiert mit den Baslern bei der Entwicklung von Versicherungsprodukten. Und 1997 setzt Rainer E. Gut mit der Übernahme der «Winterthur» durch die CS noch einen drauf – bei derartigen Gelegenheiten kommen bei den beiden dann durchaus auch trennende Charakterzüge zum Tragen. Als Gerber sofort den Rücktritt aus dem Verwaltungsrat der CS Holding erklärt, ist die erste, spontane Reaktion typisch für Gut: Wie Gerber, fragt er, ihm das nur antun könne. Wo der Bankier persönlich argumentiert, agiert Jurist Gerber, mehr Chairman denn Manager, prinzipiell: Wenn Interessenkonflikte drohen, hat das Geschäftliche Vorrang vor dem Persönlichen.

SKA und «Zürich» – für Fritz Gerber ohnehin keine einfache Verbindung. Von Anfang an. Als er Präsident der «Zürich» wird, ist ihm wohl klar, dass er nach ungeschriebener Tradition im Verwaltungsrat der befreundeten Bank Einsitz nehmen sollte, und als SKA-Präsident Oswald Aeppli ihn exakt darum bittet, ist Gerber auch nicht erstaunt. Dennoch sagt er ab mit dem Argument, er sei als «Zürich»-Präsident zeitlich ausgelastet. Es braucht die Autorität eines Fritz Leutwiler, des mit ihm befreundeten Nationalbank-Präsidenten, um Gerber klar zu machen, dass eine Ablehnung des VR-Sitzes einem untolerierbaren Misstrauensvotum gleichkäme – 1978 wird Gerber in den Verwaltungsrat der SKA gewählt.

Es ist symptomatisch für die Beziehung zwischen Gerber und Gut, dass sich die beiden nicht etwa im Verwaltungsrat der Bank menschlich näher gekommen sind, sondern im Ausschuss von Mauchers Nestlé – gewissermassen auf neutralem Terrain also. Dort, an den Gestaden des Genfersees, entwickelt sich diese Beziehung im Laufe der Jahre zu einer persönlichen Freundschaft. Und dort, auf den Fluren des Nahrungsmittelkonzerns in Vevey, sind sich auch Helmut Maucher und Rainer E. Gut zum ersten Mal begegnet. Gut, gerade zurück aus den USA, ist zu dieser Zeit ein aufstrebender junger Bankier in den Diensten der mit Nestlé seit geraumer Zeit eng verbundenen Schweizerischen Kreditanstalt – die Zürcher Bank orchestrierte schon 1905 die erste grosse Transaktion des Nahrungsmittelkonzerns, die Fusion mit dem Chamer Kondensmilchhersteller Anglo-Swiss Condensed Milk Company. Er wird an diesem Tag vom Nestlé-Präsidenten Pierre Liotard-Vogt einem bereits etwas arrivierteren Nestlé-Manager vorgestellt: Helmut Maucher. Und Liotard-Vogt meint bei dieser Gelegenheit zu seinem jüngeren Kollegen Maucher: Diesen Gut hätte er gern als Finanzchef für Nestlé.

Dazu ist es bekanntlich nicht gekommen. Doch seit der Anglo-Swiss-Fusion besetzt die Zürcher Grossbank traditionell einen Verwaltungsratssitz bei Nestlé, und immerhin dort nimmt Gut im Jahre 1981 Platz. Gleiches tut Maucher drei Jahre später bei der Bank: 1984 wird der Nestlé-Chef Verwaltungsrat der SKA.

Gut, der Bankier, Maucher, der Industrielle, Gerber, der Chairman: Alle drei sind beseelt davon, ihr Unternehmen in die «Poleposition» zu führen – so lautet ein typischer Ausdruck von Rainer E. Gut. Und von diesem Hochsitz aus erobern sie Märkte, verschieben Unternehmen, mehren den Shareholder-Value. Sie sind Frontrunner einer sich globalisierenden Wirtschaft und so gesehen durchaus Gleichgesinnte.

Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass der Dritte im Bunde der engsten Vertrauten von Rainer E. Gut aus der Welt stammt, in welcher der CS-Präsident selber gross geworden ist: Der Waadtländer Robert Genillard ist Investment-Banker und wie Gut auf dem harten Pflaster der Wall Street beruflich und persönlich geprägt worden. Beide sind in den Dreissigern, als sich ihre Wege in New York erstmals kreuzen. Gut ist damals, in den frühen Sechzigerjahren, Partner im Investment-Haus Lazard Frères, Genillard bei der Konkurrenz von White Weld. Man kennt sich. Schliesslich gibt es nur wenige Schweizer, die in dieser Zeit am Hudson River tätig sind. Enger wird das Verhältnis zwischen den beiden Investment-Bankern, als die CS – wo Gut inzwischen als stellvertretender Generaldirektor amtet – in den Siebzigerjahren ihre Zusammenarbeit mit der US-Investment-Bank White Weld intensiviert.

Gut wie Genillard teilen bereits zu dieser Zeit die Einschätzung, dass dem Investment-Banking die Zukunft gehört, zu einer Zeit also, als der traditionelle Schweizer Bankier daheim noch betulich Kreditgeschäfte abwickelt und draussen in der Welt diskret mit einer betuchten Private-Banking-Kundschaft ins Geschäft zu kommen sucht. Beide haben sie gute Argumente für ihre Einschätzung: Im Kreditgeschäft winken keine wirklich lukrativen Geschäfte, und der zunehmend spürbare internationale Druck aufs schweizerische Bankgeheimnis dürfte auch das Private Banking, diesen traditionellen Pfeiler des Schweizer Bankengeschäfts, zunehmend unterhöhlen. Dieses fast blinde gemeinsame Verständnis für den globalen Trend in Richtung Investment-Banking macht Genillard zum wichtigsten fachlichen Vertrauten von Rainer E. Gut.

Nichts illustriert dies besser als eine Episode, die auf 1974 zurückgeht. In jenem Jahr intensiviert die CS ihre Kooperation mit der Investment-Bank White Weld, und die strategische Bedeutung dieses Schritts wird mit einer verstärkten Kapitalbeteiligung untermauert. Aus diesem Anlass treffen sich im Zürcher «Savoy» Delegationen von CS und White Weld zum Nachtessen. Rainer E. Gut skizziert die Geschäftschancen, die sich aus einer Kombination von SKA und White Weld in Zukunft ergeben würden, in rosigen Farben. Doch die Schweizer Vertreter zeigen sich skeptisch, ob das Business hartgesottener US-Investment-Banker tatsächlich zum Geschäft einer noblen Schweizer Grossbank wie der SKA passen kann. Nun ergreift Robert Genillard das Wort: Investment-Banker, wie sie das seien, verdienten nicht einfach Zinsen auf ausgeliehenen Geldern, meint der White-Weld-Partner, bei ihnen sei jeder Tag ohne Kommissionen ein Verlust. Das Lächeln im Gesicht Rainer E. Guts zeigt: Er hat diesen Worten von Genillard nichts hinzuzufügen.

Ein Investment-Banker, ein Industrieller, ein Chairman – das ist er also, der innerste Zirkel des Rainer E. Gut, in dem er seine intimsten unternehmerischen Absichten bespricht. Genillard, Maucher und Gerber sind auch die Einzigen, die der CS-Präsident darüber ins Bild setzt, dass er zu Ostern 1996 dem SBG-Präsidenten Nikolaus Senn die Fusion der beiden Grossbanken vorschlagen will.

Von diesem geheimsten aller Pläne erfahren nicht einmal seine Vertrauten in der Bank. Zum engsten Zirkel gehören sie nicht – sie repräsentieren lediglich seine Hausmacht innerhalb der CS-Gruppe. Rund zwei Dutzend Männer sind es, die Rainer E. Gut partiell – soweit er es für notwenig erachtet – in seine Pläne einweiht, ansonsten aber auf Distanz hält.

In dieser informellen bankinternen Hackordnung stehen jene Bankmanager zuoberst, die Ende der Siebzigerjahre zusammen mit Rainer E. Gut Hand angelegt haben, die «Chiasso-Affäre» ohne irreversible Schäden für die Bank zu bewältigen. So etwa Robert A. Jeker, Guts Kollege in der Generaldirektion, langjähriger Chef der Schweizerischen Kreditanstalt, der Mann, der das Inlandgeschäft managt, während sich Rainer E. Gut um den internationalen Fokus und das US-Investment-Banking kümmert. Jeker ist gewissermassen Guts Minister auf dem Heimmarkt Schweiz, dort repräsentiert der Basler die altehrwürdige Kreditanstalt und pflegt auch den Kontakt zur inländischen Presse – er ist der «domestic guy», während sich Rainer E. Gut weitläufig und leichtfüssig auf dem globalen Parkett bewegt. Zweiter im Bunde ist Hugo von der Crone, der nach «Chiasso» zum stellvertretenden Generaldirektor und Chef der Rechtsabteilung ernannt wird, ein pedantischer Jurist, der immer dann zum Einsatz gelangt, wenn es einen Paragrafendschungel zu durchforsten gilt: Von der Crone hat das «Chiasso»-Erbe Texon zu entwirren, ist bei den Verhandlungen um First Boston im Einsatz und steht Pate bei der Gründung der CS Holding. Ein wichtiger Mann für Rainer E. Gut, vor allem deshalb, weil der Paragrafenreiter die Schachtelkonstruktionen des Chefs in eine juristische Form zu giessen im Stande ist. Der Mann mit der Hornbrille wird für die Credit Suisse im Laufe der Jahre derart bedeutend, dass er 1990 neben Nestlé-Chef Helmut Maucher zum zweiten Vizepräsidenten der CS Holding aufsteigt.

Jeker wie von der Crone sind Mitstreiter der ersten Stunde, die nach dem Sündenfall von Chiasso in die Teppichetage der Bank hochgespült werden, Teil eines verschworenen Grüppchens junger Bankmanager, die Ende der Siebzigerjahre mit Rainer E. Gut ein Ziel verfolgen: die grösste Krise der Kreditanstalt ohne externe Blutauffrischung zu bewältigen. Andere, die im Laufe der Jahre ebenfalls in zentrale Funktionen des Systems Gut hineinwachsen, sitzen in diesen Jahren noch in subalternen Funktionen. Etwa Hans-Ulrich Doerig, der 1973 als Mitarbeiter der Division Internationale Kapitalmärkte in die Bank eintritt und 1978, nach dem Platzen der «Chiasso-Affäre», unter Rainer E. Gut im Emissionsgeschäft und in der Unternehmensfinanzierung im Range eines Direktors platziert ist. Doerig, ein gemütlicher, Pfeife rauchender Appenzeller, entwickelt sich zu Rainer E. Guts Libero, den der Präsident in seinem Reich immer dort einsetzt, wo gerade personelle Not herrscht: So amtet Doerig ab 1981 ad interim als CEO der CS First Boston in London, 1993 als CS-Vizepräsident und Vorsteher des Kredit- und Finanzierungskomitees, 1996, als Josef Ackermann das Weite sucht, vorübergehend als SKA-Chef, 1997 wird Doerig CEO der CS First Boston, ein Jahr später oberster Risk-Officer der CS Group, 2002 Vizepräsident der CS-Group-Geschäftsleitung und ab 2003 die Nummer zwei hinter dem neuen CS-Präsidenten Walter Kielholz. Hans-Ulrich Doerig entwickelt sich in seiner dreissigjährigen Karriere in der Bank zu einem Vulkan an Bank-Kompetenzen und zu einem Springer im System von Rainer E. Gut.

Tiefer gehende persönliche, ja freundschaftliche Beziehungen haben in diesem Geflecht von Personen und Beziehungen kaum Platz. Der CS-Präsident agiert sachbezogen und businessorientiert – mit einer Ausnahme: Ernst Schneider, US-geprägter Bankier mit Schweizer Pass auch er, ist der einzige der CS-Topmanager, dem Rainer E. Gut persönlich und freundschaftlich verbunden ist. 1979 hat er Schneider von der New-Yorker Irving Trust Company abgeworben und als SKA-Generaldirektor platziert, zuständig fürs ausländische Kommerzgeschäft sowie für den Devisen- und Edelmetallhandel; nach 1990 amtet Schneider als vollamtlicher SKA-Vizepräsident.

Ausserhalb der Bank frönen Schneider und Gut einem gemeinsamen Hobby: Golf. Wenn sich der CS-Präsident zum Spiel in den exklusiven Club Valderrama im südlichen Spanien zurückzieht, ist Ernst Schneider oftmals dabei – ein Privileg, das kein zweiter SKA-Generaldirektor geniesst. Und oftmals kommt es bei diesen Gelegenheiten zu einer bemerkenswerten Spielanlage: Gut und Schneider bilden ein Team von Bankiers, das gegen den Zürcher Uhrenhändler Franz Türler und den Lebensmittelunternehmer Beat Curti antritt.

Auf dem Golfplatz ganz Team-Player, agiert Gut in seiner Bank eher als Paterfamilias, als gestrenger Vorsitzender, der ein wachsames Auge auf jeden hält, der mit am Tisch sitzt. Als einer auch, der durchaus ein Zusammengehörigkeitsgefühl erzeugt unter den Bankdirektoren. Dabei bleibt aber jederzeit klar, wer den Platz am Kopfende des Tisches innehält: Rainer E. Gut. Von dort pflegt er die Sitzungen der Generaldirektion mit harter Hand zu leiten, und geht es um entscheidende Traktanden, spielt sich ein immer gleiches Ritual ab: Von links bis rechts dürfen die Direktoren ihre persönliche Präferenz zum Thema äussern, fast so, als wäre dies eine basisdemokratische Veranstaltung. Am Schluss jedoch entscheidet der, der oben sitzt, und es ist auch kaum einer da, der offen in Opposition gehen würde zu jenem Mann, der hier das Sagen hat. Es geht das Bonmot, die meisten Generaldirektoren der SKA sprängen eher von einem Zehn-Meter-Turm ins kalte Wasser, als ihrem Präsidenten offen zu widersprechen.

Wer dies trotzdem wagt, tut gut daran, sich warm anzuziehen. Ein Beispiel: 1989 trägt sich Rainer E. Gut mit dem Gedanken, das Geschäft mit dem Notenhandel dichtzumachen. Grund: ein Geldwäscherei-Skandal um die Brüder Jean und Barkev Magharian, die ihre Devisengeschäfte über Konten der SKA abgewickelt haben. Negativwerbung dieser Art für die Bank ist dem Chef ein Dorn im Auge, und er will radikale Abhilfe schaffen. Hans Geiger, der für den Notenhandel zuständige Generaldirektor, widerspricht in deutlichen Worten und legt dar, wie wichtig der Notenhandel für eine Universalbank wie die SKA sei. Nach Geigers Votum ist es mucksmäuschenstill am Tisch – man hätte eine Nadel fallen hören können. Auch Gut schweigt einige lange Sekunden. Dann kommt seine Replik pfeilgerade. Also gut, meint der Präsident, sollte sich in Geigers Bereich ein derartiger Vorfall wiederholen, werde er den verantwortlichen Generaldirektor vor die Türe stellen. Geiger muss nach diesem Statement des Chefs klar sein, was es geschlagen hat. Ein Fall à la Magharian kommt im Bereich Notenhandel denn auch kein zweites Mal vor.

Loyale Gefolgschaft ist der wohl wichtigste Fixpunkt im Wertesystem von Rainer E. Gut. Wer gegen dieses ungeschriebene Gesetz im Hause CS verstösst, wird verstossen. Dies erfahren selbst hochdekorierte Bankiers: 1993 der CS-First-Boston-Topmann Archibald Cox, 1996 der als Gut-Nachfolger gehandelte CEO der SKA, Josef Ackermann. Umgekehrt honoriert der Präsident bedingungslosen Einsatz für die Bank – von US-Methoden des Hire and Fire hält er wenig. Wer einmal sein Vertrauen gewonnen hat und dieses nicht verspielt, über den hält Rainer E. Gut seine schützende Hand. Jack Hennessy etwa, der einstige Topmann der CS First Boston, hatte beim Einstieg der CS ins US-Investment-Banking Türöffner gespielt, was ihm Rainer E. Gut nie vergessen hat: Obwohl es angesichts von Hennessys Führungsschwäche über Jahre von vielen Seiten Kritik hagelt, hält Rainer E. Gut an diesem Manager fest und hievt den US-Bankier zu guter Letzt noch in den Verwaltungsrat seiner Credit Suisse Group.

Das System Gut macht es möglich. Das Reich der CS Group, das der Präsident über die Jahre baut, gibt ihm ein einzigartiges Führungsinstrument in die Hand: Dutzende von Topjobs in den zahlreichen Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten der Gesellschaften der Gruppe. Dort platziert er seine Getreuen, und die zentralen Figuren setzt er gar in Schlüsselpositionen ein. Beispiel Hugo von der Crone: Der Chefjurist der Bank amtet Anfang 1994 als Vizepräsident der CS Holding, Vizepräsident der Volksbank, Präsident der Treuhandtochter Fides und der Fides Informatik sowie als Verwaltungsrat der Industrietochter Elektrowatt, der CS-Privatbankengruppe Leu Holding und der CS-Investment-Banking-Tochter CS First Boston.

Beispiel Peter Küpfer: Der gelernte Treuhänder fungiert 1995 als Mitglied der Geschäftsleitung der CS Holding, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Leu Holding und der Bank Leu, Präsident der Versicherungstochter CS Life und Verwaltungsrat von Elektrowatt und CSFB. Dieser Mann mit dem Flair für Zahlen ist Rainer E. Guts Röntgenblick bei zahlreichen Akquisitionen, und es ist daher nahe liegend, dass Küpfer auch zeitweise als Finanzchef der problembeladenen Investment-Bank CSFB fungiert. Der stets braun gebrannte Sonnyboy wirkt im Dienste seines Herrn, bis er sich in Rainer E. Guts Auseinandersetzung mit Josef Ackermann im Jahr 1996 auf die Seite des Letzteren schlägt. Es ist kein Zufall, dass Küpfer die Bank im Gleichschritt mit seinem Freund Ackermann verlässt.

Andere bleiben buchstäblich ein Leben lang. Sie verharren übers Karrierenende hinaus im Schosse der CS. Gewissermassen als Verlängerung des gutschen Familientisches für die Pensionierten unterhält die Bank in der Zürcher Uraniastrasse einen Trakt für verdiente Ex-Generaldirektoren. Dort sitzen sie, auf Kosten der Bank mit Büro und Sekretärin, Tür an Tür: Victor Erne, dreissig Dienstjahre, Generaldirektor bis 1996; Kurt Widmer, seit 1983 Generaldirektor und ab 1993 Chef der Volksbank; Oswald Aeppli, inzwischen über achtzig, Vorgänger von Rainer E. Gut als Präsident des Verwaltungsrats der Schweizerischen Kreditanstalt von 1977 bis 1983. Was für seine verdienten Mitstreiter gilt, gilt auch für Rainer E. Gut selber: Seit seinem Rücktritt altershalber als Präsident im Frühling 2002 unterhält der Ehrenpräsident ebenfalls noch ein Büro bei der CS – allerdings nicht in der Urania-Dépendance, sondern in der Machtzentrale, am Hauptsitz am Zürcher Paradeplatz.

Vom Headquarter seiner Bank aus hat Rainer E. Gut im Laufe der Jahrzehnte seines unternehmerischen Wirkens persönliche Fäden in alle Himmelsrichtungen und bis weit über die Landesgrenzen hinaus gesponnen. Wohl kein anderer noch aktiver Schweizer Manager hat ein derart dichtes globales Netz von Beziehungen aufgebaut und gepflegt wie er. Die internationale Dimension des Systems Gut begründet den Einfluss der Bank und seines Top-Exponenten in der Schweizer Wirtschaft, aber auch im Ausland.

Über diese Relaisstation wirkt Gut über Jahre in die Zentralen heimischer Blue Chips wie Schweizer Rück, Nestlé, Swissair oder – in abgeschwächter Form – Swiss. Bis weit in die Neunzigerjahre hinein gelten die Verwaltungsräte von Nestlé oder Swissair als Nukleus von Corporate Switzerland – traditionell haben alle drei Grossbanken in diesen Gremien Einsitz. Im Gegensatz zu den Vertretern von Bankgesellschaft und Bankverein ist es jedoch lediglich Rainer E. Gut, der in beiden Verwaltungsräten in eine Schlüsselrolle hineinwächst. Bei Nestlé fungiert er jahrelang als Vize, und als mit Helmut Maucher die über Jahrzehnte prägende Figur altershalber abtritt, existiert nur eine einzige Persönlichkeit, die dieses Vakuum auszufüllen vermag: Rainer E. Gut.

Bei der Swissair sitzt der Bankier seit 1974 im Verwaltungsrat und seit 1992 im Ausschuss, jenem exklusiven Kreis, der die Strategie der nationalen Airline zu definieren hat: etwa das Fusionsprojekt Alcazar im Jahre 1993, das den – schliesslich gescheiterten – Zusammenschluss von Swissair, der holländischen KLM, der österreichischen AUA und der skandinavischen SAS vorsah, oder auch den Kauf der belgischen Fluggesellschaft Sabena, die erste Akquisition einer Staats-Airline in Europa seit Kriegsende. Es fällt auf, dass Swissair-Chef Philippe Bruggisser im Jahre 1997 mit dem Zungenbrecher SAirGroup bei der nationalen Airline eine Holdingstruktur installiert, die jener von Rainer E. Guts knapp zehn Jahre älteren CS Holding aufs Haar gleicht – auch wenn sich Rainer E. Gut zu dieser Zeit bereits längst verabschiedet hat aus dem Rat der Swissair.

Mit einer ähnlichen Mechanik, wie der CS-Präsident in seiner Bank eine Hausmacht aufbaut, geht er auch in jenen Unternehmen vor, die mit der Schweizerischen Kreditanstalt traditionell eng verbunden sind. Etwa die Schweizer Rück. Beim bedeutendsten Rückversicherer des Landes amtet Rainer E. Gut seit 1992 als Vize im Verwaltungsrat, und nach und nach nehmen auch darin Persönlichkeiten Einsitz, denen Gut sein Vertrauen schenkt. Wenn das oberste Gremium im Headquarter tagt, versammeln sich am Zürcher Mythenquai seit Jahren eine stattliche Anzahl von beruflichen Weggefährten Rainer E. Guts, fast so, als wäre der Rückversicherer Teil der CS Holding.

Nur einer einzigen Frau ist es vergönnt, in den innersten Zirkel um Rainer E. Gut aufgenommen zu werden. Die prominente FDP-Politikerin Vreni Spoerry holt der Präsident 1986 als erste Frau in der Geschichte der Bank in den Verwaltungsrat der CS – und sie findet auch Aufnahme in den Aufsichtsgremien von Nestlé und Swissair.

Hat der CS-Präsident einmal Vertrauen gefasst, setzt er sich auch, wenn es denn sein muss, mit harten Bandagen für seine Entourage ein. Das zeigt eine Episode aus dem Jahre 1999, als der Zürcher Unternehmer Andreas Keller statt der von Gut protegierten Spoerry an die Spitze der Zürcher Handelskammer gewählt wird. Gut lässt daraufhin Keller in sein Büro zitieren und erklärt dem verdutzten Unternehmer sein Missfallen. Er macht Keller unverblümt klar, dass er ihn für wenig qualifiziert halte, eine solche Funktion auszuüben. Dies, obwohl dessen Vater, Luk E. Keller, einst als Mitglied der «Chiasso»-Sonderkommission eine entscheidende Rolle gespielt hat und die Familie Keller, Gründerin des Handelshauses Diethelm Keller, seit Jahrzehnten gewichtige CS-Aktionäre sind.

Überhaupt spielen auch verschiedene heimische Politiker eine prominente Rolle im Koordinatensystem Rainer E. Guts. Etwa der freisinnige Bundesrat Pascal Couchepin. Der Walliser hatte in den Achtzigerjahren Hand in Hand mit der Schweizerischen Kreditanstalt den Westschweizer Weinproduzenten Orsat saniert, und seither ist der Kontakt zwischen Bankier und Politiker nie mehr abgebrochen. Als Rainer E. Gut 1993 ein neues Verwaltungsratsmitglied für Elektrowatt, die Industrietochter unter dem Dach der CS Holding, sucht, offeriert er Couchepin den Posten. Der Walliser bleibt bis zu seiner Wahl zum Bundesrat 1998 im Aufsichtsgremium der Elektrowatt.

Seit der Holocaust-Diskussion fühlt sich Rainer E. Gut auch mit CVP-Altbundesrat Flavio Cotti verbunden, haben beide doch in den Jahren 1997 und 1998 Seite an Seite für ein Abkommen mit den jüdischen Organisationen gekämpft. Cotti, dessen Cousin Gianfranco Cotti 1993 als Verwaltungsrat der Volksbank Guts Gehilfe bei der Übernahme des Instituts war, setzt sich kurz vor Ablauf seiner Amtszeit im Mai 1999 engagiert für Gut ein – die CSFB hat nach einer illegalen Vernichtung von Akten ein ernsthaftes Problem mit den japanischen Aufsichtbehörden, und es ist Cotti persönlich, der den japanischen Botschafter trifft und ihn bittet, die Schweizer Grossbank möge doch in Japan pfleglich behandelt werden. Bundesratskollegen sind erstaunt über den ungewöhnlichen Eifer ihres scheidenden Kollegen. Nach seinem Rücktritt darf Flavio Cotti den von Gut geschaffenen internationalen Beirat der CS Group präsidieren.

Bis zu 100 000 Franken kassieren Mitglieder des nationalen und des internationalen CS-Beirats für die Teilnahme an ein paar wenigen Sitzungen im Jahr. Das ist nicht viel weniger als die rund 170 000 Franken, die ein Verwaltungsrat bei der CS bekommt. Martin Ebner, sonst grosszügigen Tantiemen nicht gerade abhold, nennt die CS-Beiräte einmal «institutionalisierte Korruption». Für Rainer E. Gut sind seine Beiräte jedoch wichtige Drehscheiben für die Beziehungspflege der Bank, und dort postiert er so gegensätzliche Persönlichkeiten wie etwa den Bauernpräsidenten Melchior Ehrler (nationaler Beirat) oder Nestlé-Finanzchef Mario Corti (internationaler Beirat) – Letzterer tritt zurück, als er im Jahr 2001 in das Cockpit der Swissair wechselt.

Eine Bezugsperson der besonderen Art stellt für Rainer E. Gut sein PR-Berater Urs Lauffer dar, und auch dieser nimmt Einsitz im CS-Beirat. Die Dienste des FDP-Politikers leistet sich der CS-Chef, seit er nach dem missglückten Fusionsvorschlag an die SBG im Jahre 1996 seinen persönlichen PR-GAU erlebt hat. Lauffer, im Nebenamt Zürcher Kantonsrat, amtet im Auftrag von Gut bis im Frühling 2003 als Präsident der Bank Hofmann, einer der drei Privatbanken unter dem Dach der CS-Gruppe.

In Zahlen ergibt dies ein imposantes System: Zum Zeitpunkt seines Rücktritts im Frühling 2000 hat Gut insgesamt 147 Topjobs im seinem Haus zu vergeben – 44 Verwaltungsratsmandate, 67 Geschäftsleitungspositionen und 36 Beiratssitze.

Daneben pflegt Rainer E. Gut durchaus auch informelle Hierarchien. Beispielsweise anlässlich der jährlich stattfindenden so genannten Rive-Reine-Tagung, des wohl wichtigsten informellen Wirtschaftstreffens der Schweiz, als dessen Gastgeber Nestlé-Präsident Gut amtet. Wer dort am Tisch des Gastgebers sitzt, darf sich glücklich schätzen. Wer nicht, darf dies als Signal werten. Als sich der wegen Missmanagements arg unter Beschuss geratene CEO der «Zürich», Rolf Hüppi, an der Tagung nicht mehr wie üblich an Tisch eins wiederfindet, sondern an einem der Randtische – unter Tagungsteilnehmern «Katzentische» genannt –, werten dies etliche der Anwesenden als Zeichen der Zurückstufung. Im Jahr 2002 tritt Hüppi unfreiwillig als Chef der «Zürich» zurück.

Neben der Beziehungspflege im Inland hat Rainer E. Gut auch nie den internationalen Fokus aus den Augen verloren. Wohl kein zweiter Schweizer Wirtschaftsführer, mit Ausnahme vielleicht des 1997 verstorbenen langjährigen Nationalbank-Chefs Fritz Leutwiler, verfügt über ein hochkarätigeres Beziehungsnetz jenseits der Landesgrenzen. Der CS-Präsident pflegt Kontakt zu den Grossen dieser Welt. Beispielsweise zu Alan Greenspan. Der US-Nationalbankchef schickt eine Grussbotschaft, als Rainer E. Gut im Frühling 2000 bei der CS feierlich verabschiedet wird. An demselben Anlass spricht auch Sir Erward George, früherer Gouverneur der Bank von England, ein paar Abschiedsworte. George und Gut sind eng befreundet, und der Nestlé-Präsident nutzt diese Beziehung auch weiterhin: Seit dem 1. Oktober 2003 waltet der ehemalige englische Topbanker als Berater des Verwaltungsrats von Nestlé, für die Generalversammlung vom April 2004 ist er als neues Mitglied des Verwaltungsrats vorgeschlagen. Oder Paul Volcker, ehemaliger Chef der US-Notenbank und langjähriger Nestlé-Verwaltungsrat. Er eilt zu Hilfe, als eine unabhängige Persönlichkeit die nachrichtenlosen Konti zu untersuchen hat, und wird Präsident der nach ihm benannten Volcker-Kommission. Mit einem der wichtigsten Berater des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton, dem afroamerikanischen Anwalt Vernon Jordan aus Washington, sitzt Gut lange Jahre im Verwaltungsrat des US-Chemiemultis Union Carbide. Gegenseitige Hochschätzung verbindet Gut auch mit dem deutschen alt Bundeskanzler Helmut Kohl: Den CDU-Politiker und Architekten der deutschen Einheit holt er 1999 in den internationalen Beirat der CS. Ein Jahr später sistiert die Bank nach der CDU-Spendenaffäre die Mitgliedschaft auf Ersuchen von Kohl hin bis auf weiteres, und im Frühling 2001 zieht sich dieser definitiv aus dem Beirat zurück.

In der Bankbranche ist das internationale Kontaktnetz des CS-Präsidenten naturgemäss besonders eng. Mit praktisch allen wichtigen Vertretern des US-Banking der vergangenen dreissig Jahre ist Gut persönlich bekannt: etwa mit Don Regan, dem langjährigen Chef von Merill Lynch und späteren Stabschef von US-Präsident Ronald Reagan. Freundschaftlich verbunden war Rainer E. Gut auch mit Deutsche-Bank-Lenker Alfred Herrhausen; nachdem dieser 1989 von RAF-Terroristen ermordet worden ist, sitzt der CS-Präsident unter den geladenen Trauergästen im Frankfurter Dom. Bei just demjenigen Nachfolger von Herrhausen bei der Deutschen Bank indes, der einst im eigenen Haus gross wurde, stehen die Dinge anders: Mit Josef Ackermann hat Rainer E. Gut seit dessen Abgang bei der CS im Jahre 1996 kein einziges Wort mehr gewechselt.

Auszug aus dem Kapitel «Der Paukenschlag» aus dem Buch «Rainer E. Gut: Bankier der Macht». Weitere Angaben zu dieser Neuerscheinung siehe unten.

René Lüchinger, Erik Nolmans
Rainer E. Gut: Bankier der Macht Anatomie einer Karriere.

Verlag BILANZ, Zürich, 300 Seiten, erscheint am 2. Dezember 2003.

1. Der letzte Einsatz

Rainer E. Gut: Geburtshelfer der Swiss

2. Baar–New York–Zürich

Wie ein Bankiersohn aus der Zuger Provinz zum Hoffnungsträger einer Grossbank aufsteigt

3. Sündenfall Chiasso

Die grösste Krise der Bank dezimiert die Führungscrew

4. Après Chiasso

Eine Bank sucht ihre Identität

5. Globale Ambition

First Boston: Eine Strategie erhält ein Gesicht

6. Nationale Expansion

Bank Leu, Volksbank, Neue Aargauer Bank: Die CS rollt die Schweiz auf

7. Unter Freunden

Liaisons dangereuses zwischen Credit Suisse und Schweizer Rück

8. Das Telefonat

Avancen an die SBG und der Tiefpunkt einer Karriere: Josef Ackermanns Abgang

9. Der Paukenschlag

Die Übernahme der «Winterthur» oder wie das System Gut funktioniert.

10. Boomzeit

Lukas Mühlemann, Thomas Wellauer: Die McKinsey-Strategen kommen ans Ruder

11. Katerstimmung

Holocaust: Den Banken droht ein Waterloo in den USA – Rainer E. Gut greift ein

12. Die graue Eminenz

Nestlé, Grasshoppers und der Herbst einer Karriere