Die Verwaltungs- und Privat-Bank (VP Bank) hat in den ersten sechs Monaten 2012 wie bereits früher angekündigt trotz stagnierender Erträge mehr verdient als im Vorjahr. Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf den stark gesunkenen Geschäftsaufwand. Hinnehmen musste das Institut indes einen Abfluss von Kundengeldern.

Die VP Bank bekam im ersten Semester 2012 wie alle Branchenvertreter die Auswirkungen des von Unsicherheiten geprägten Marktumfeldes zu spüren. Entsprechend hätten vor allem die transaktionsabhängigen Kundenaktivitäten einen Rückgang verzeichnet, schreibt die Bank.

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Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm um 10 Prozent auf 59 Millionen Franken ab und der Handelserfolg sank um knapp 33 Prozent auf 11,2 Millionen Franken. Dagegen erhöhte sich der Erfolg aus dem Zinsengeschäft um 15 Prozent auf 43,1 Millionen Franken. Somit stagnierte der Bruttoerfolg mit knapp 126 Millionen Franken auf dem Vorjahresniveau.

18 Prozent weniger Personalaufwand

Dem stand allerdings ein um 15 Prozent auf 74,2 Millionen Franken gesunkener Geschäftsaufwand gegenüber. Dabei verringerte sich der Personalaufwand um fast 18 Prozent, was gemäss der Bank im Wesentlichen auf eine Einmalentlastung, resultierend aus der Umstellung vom Leistungs- auf das Beitragsprimat der Personalvorsorgestiftung zurückzuführen ist. Der Sachaufwand sank um 7,4 Prozent. Der Personalbestand verringerte sich um 0,4 Prozent gegenüber Ende 2011.

Die Cost/Income-Ratio verbesserte sich somit auf 59 Prozent nach 69,2 Prozent im Vorjahr und lag damit deutlich unter dem mittelfristigen Ziel von 65 Prozent. Die Abschreibungen nahmen um 15 Prozent auf 14,4 Millionen Franken ab und der Aufwand für Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste belief sich auf 8,8 Millionen Franken (Vorjahresperiode: 0,4 Millionen Franken). Unter dem Strich resultierte ein um 28 Prozent auf knapp 25 Millionen Franken gestiegener Reingewinn.

Die verwalteten Kundengelder (AuM) beliefen sich, wie bereits früher mittgeteilt, auf 27,6 Milliarden Franken nach 27,5 Milliarden per Ende 2011. Die Kundenvermögen inklusive Custody Geldern werden mit 38,1 Milliarden nach 39,0 Milliarden Franken per Ende 2011 angegeben.

Kundenseitig musste die Bank einen Geldabfluss in der Höhe von 38 Millionen Franken verzeichnen. Hinzu kommt die vollständige Rückzahlung der 2007 ausgegebenen eigenen Anleihe in der Höhe von 127 Millionen Franken. Die performancebedingte Vermögenszunahme betrug gemäss Mitteilung 0,3 Milliarden Franken.

Die Tier 1 Ratio betrug per Jahresmitte 19,2 Prozent, womit das Mittelfristziel von 16 Prozent übertroffen wurde. Damit sei die Bank weiterhin überdurchschnittlich kapitalisiert, heisst es weiter.

Vorsichtig bezüglich zweitem Semester

Für den Rest des Jahres zeigt sich das Institut in einer Mitteilung vorsichtig. Zum Ausblick hiess es, dass das anhaltende Misstrauen auf den Finanzmärkten und die Unsicherheiten betreffend den weiteren Verlauf der europäischen Schuldenkrise auch das Resultat des zweiten Semesters der VP Bank prägen werden.

Die VP Bank sei überzeugt, mit den Ergebnissen aus den laufenden strategischen Analysen, den Anpassungen des Geschäftsmodells, den Investitionen in zukünftige Ertragsquellen und dem umfassenden Kostenmanagement eine nachhaltige Basis für eine erfolgreiche Zukunft zu schaffen, heisst es in der Mitteilung.

Die mittelfristigen Ziele werden bestätigt. Diese sehen unter anderem vor, die konsolidierte Kostenbasis für das Geschäftsjahr 2013 um 10 Prozent respektive um 17,7 Millionen Franken im Vergleich zum Geschäftsjahr 2011 zu verringern.

(aho/laf/awp)