Die aktuelle Finanzkrise hat die interne Kontrolle und das Risikomanagement verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Vor allem bei kleinen und mittleren Unter-nehmen stellt sich die Frage, ob der Aufbau einer unabhängigen internen Revision in einer vertretbaren Kosten-Nutzen-Relation überhaupt möglich ist oder ob ein Outsourcing die effizientere Lösung bieten würde.

Gestaltungsspielraum

Gesetzlich ist die Implementierung der internen Revision nur für Banken, Effektenhändler und Versicherungsgesellschaften vorgeschrieben. Gemäss der Corporate-Governance-Richtlinie der SIX Swiss Exchange wird jedoch von den kotierten Gesellschaften das Einrichten einer internen Revision gefordert. Allerdings wird lediglich definiert, dass die interne Revision an das Auditkomitee respektive den Verwaltungsratspräsidenten zu berichten hat. Den grossen Gestaltungsspielraum gilt es optimal zu nutzen.

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Einer breiteren Öffentlichkeit ist die interne Revision als Kontrollabteilung eines Unternehmens bekannt. Bei kleineren Unternehmen kann diese Abteilung dann oft in der Person des internen Revisors personifiziert werden. Gerade solch kleine Revisionsstellen bieten viel Angriffsfläche für unternehmensinterne Machtkämpfe. Auch die konsequente Loslösung aus den operativen Geschäftsprozessen und die direkte Unterstellung unter den Verwaltungsrat können vor Konflikten und Beeinflussungen nicht vollständig schützen. Vor allem in komplexen Tätigkeitsgebieten und internationalen Gesellschaften hat sich das Modell des Co-Sourcing, eine Form des teilweisen Outsourcing, bewährt. Auch bei KMU-Gesellschaften, insbesondere bei Banken, sind die Erfahrungen bezüglich Co-Sourcing grösstenteils po-sitiv. Dabei wird das Prüfteam durch einen externen Prüfer punktuell unterstützt. Dieser kann dabei sein Expertenwissen als Sparringpartner einbringen und den betriebseigenen Revisor bei der Durchsetzung seiner Feststellungen unterstützen.

Kosten und Nutzen

Verständlicherweise stehen dabei häufig auch Kosten-Nutzen-Überlegungen im Vordergrund. Bei den entsprechenden Überlegungen ist vor allem wichtig, dass sämtliche Kostenfaktoren der internen Revision betrachtet werden. Dazu gehören unter anderem auch die Kosten bezüglich Personaladministration, Weiterbildung und Arbeitsplatz.

Im Weiteren sind Überlegungen bezüglich der Anzahl der Prüfungen und deren zeitlichem Rhythmus zu tätigen. Häufig bevorzugen die revidierten Abteilungen eine Prüfung durch mehrere Personen, um so in möglichst kurzer Zeit die Prüfung zu vollziehen und wiederum zum gewohnten Tagesgeschäft zurückkehren zu können. Durch Zusammenarbeit mit einem Outsourcing-Partner könnten entsprechende Ressourcenengpässe reduziert werden. Generell ist zu beachten, dass die interne Revision das Instrument des Verwaltungsrates ist. Vor allem im regulierten Bereich kann die interne Revision wertvolle Dienstleistungen bei der Umsetzung von neuen gesetzlichen Vorschriften leisten. Um dabei eine zweckmässige Implementierung der entsprechenden Systeme sicherzustellen, ist es wichtig, dass der Outsourcing-Partner mit den gesetzlichen Anforderungen vertraut ist. Der Vollständigkeit halber ist darauf hinzuweisen, dass die entsprechenden Arbeiten durch die externe Revision berücksichtigt werden können und sich deren Aufwand dadurch vermindern kann.

Vor allem im KMU-Bereich bewährt sich das Outsourcing und Co-Sourcing der internen Revision. Allerdings: Der Verwaltungsrat muss eine klare Vorstellung über die Ziele haben.