Ob viel oder wenig Wasser das kostbare Nass ist immer für Schlagzeilen gut. Zuletzt haben die sintflutartigen Regenfälle in der Schweiz für Milliardenschäden an Liegenschaften und Mobiliar gesorgt. Gleichzeitig wurden in den USA und in Mexiko nach Hurrikanen, verbunden mit heftigen Regenfällen, hunderttausende von Menschen obdachlos.
Es kommt einer Katastrophe gleich, wenn die Niederschläge an einzelnen Orten innerhalb eines Tages gegen 1 m oder mehr erreichen. Umgekehrt beeinträchtigt zu wenig Regen, wie etwa im Hitzesommer 2003, die Ernte negativ. Studien der European Environment Agency zeigen, dass der Klimawandel auch den Wasserhaushalt beeinflusst. Die Experten erwarten, dass es in den Sommermonaten künftig im Süden Europas trockener und im Norden nasser wird. Problematisch ist dabei besonders die Verteilung der Niederschlagsmengen. Fällt viel Regen innerhalb von zwei bis drei Tagen, führt dies zu Überschwemmungen.
Das Wasser wird noch immer sehr ineffizient genutzt
Wasser ist eine knappe Ressource, die noch immer sehr ineffizient genutzt wird. Das bietet interessante Investitionsmöglichkeiten. Bereits in den letzten zwei Jahren haben Anlagen im Wassersektor entlang der Wertschöpfungskette (Versorgung, Herstellung von Wasserleitungen, Beratung, Aufbereitung und Reinigung) eine höhere Rendite gebracht als konventionelle Engagements. So lag der Index des SAM Sustainable Water Fund seit Anfang 2003 deutlich über dem MSCI-Welt-Aktienindex. Für Donald Tillman, Wasseranalyst bei der SAM Group, erhöht die zunehmende Bevölkerung den Druck auf die Wasserressourcen. Das führe dazu, dass immer mehr Leute sauberes Wasser wollen. Die Verstädterung sorgt für zusätzliche Probleme. In zwei Dritteln der 600 chinesischen Millionenstädte gibt es gemäss Expertenberichten bereits einen beschränkten Zugang zu Trinkwasser.
Milliarden für die Erneuerung von Wassernetzen
Der SAM Sustainable Water Fund investiert in Sektoren, die für eine nachhaltige Entwicklung ausschlaggebend sind. Bei der Verteilung sind das beispielsweise Pumpen, daneben die Trinkwasser- und Abwasserreinigung ebenso wie eine wasserschonende Produktion und effiziente Hausinstallationen. Allein in den USA werden in den nächsten 20 Jahren 23 Mrd Dollar jährlich in die Erneuerung der Wassernetzwerke investiert.
Die knappen Staatsfinanzen zwingen im Wassersektor zur Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen. Je nach Land wird im Zuge der Liberalisierung auch die Privatisierung der Wasserversorgung und -entsorgung voranschreiten. Das eröffnet spezialisierten Unternehmen neue Absatzmöglichkeiten. Donald Tillman verweist auch auf eine steigende Nachfrage nach Produkten der Wasserreinigung. Dazu gehöre im Low-Tech-Bereich etwa ein von Procter & Gamble vermarktetes Pulver zur Reinigung des Wassers.
Der SAM Sustainable Water Fund konzentriert die Anlagestrategie auf vier Bereiche. Im Sektor Verteilung und Management von Wasser halten die Fondsverwalter jene Unternehmen im Visier, die bei der Wasserversorgung und -entsorgung einen Nachhaltigkeitsbeitrag leisten, indem sie Wasserverluste aus Trinkwasserleitungen vermindern oder eine sichere Siedlungsentwässerung gewährleisten. Ebenfalls in diese Kategorie gehören Firmen, die in der Leitungssanierung aktiv sind.
Das zweite Segment umfasst die Wasserreinigung. Weltweit wird heute weniger als 5% des anfallenden Abwassers gereinigt. Die jährliche Investitionssumme beläuft sich auf über 10 Mrd Dollar, wobei innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte mit einer Umsatzsteigerung um den Faktor 10 gerechnet wird. Im Anlagebereich Wassereffizienz hat SAM Unternehmen mit Produkten zur Wassermessung, zum Grauwasser-Recycling oder zur wirkungsvollen Wassernutzung auf dem Radar. Dieser Markt wird mit Wachstumsraten von bis zu 20% pro Jahr eingestuft. Schliesslich engagiert sich der Fonds im Bereich Wasser und Ernährung. Dazu gehören Gesellschaften, die Flaschenwasser produzieren oder in der landwirtschaftlichen Bewässerung engagiert sind.
Kleinere und mittlere Unternehmen im Fokus
Der Fonds zielt mit seinen Investments zu mindestens zwei Dritteln auf Unternehmen, die der Nachhaltigkeit eine hohe Bedeutung beimessen. Im Fokus stehen insbesondere kleinere und mittelgrosse Firmen, die über ein ausgewiesenes Innovationspotenzial verfügen. In der aktuellen Anlageliste finden sich mit Nestlé (4,55% Anteil am Fondsvermögen) und der französischen Suez (3,48%) allerdings auch Grosskonzerne, die sich bei der Herstellung von Flaschenwasser global eine dominante Stellung erarbeitet haben.