Hier zu Lande sind nach Angaben des Schweizerischen Anlagefondsverbands mehr als 100 Mrd Fr. in Geldmarktfonds investiert. Damit hat sich dieses Fondssegment als Alternative zu den traditionellen Festgeldanlagen oder Sparkonti etabliert. Der Grund: Geldmarktfonds ermöglichen professionell verwaltete und gestreute Geldanlagen in höherverzinsliche Titel, Geldmarktanlagen ohne Klumpenrisiko, und ohne Rückzugslimiten.

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Dagegen locken Sparkonti zwar meist durch höhere Zinsen, die Anlagehöhe ist aber in der Regel limitiert. Zudem bestehen enge Rückzugslimiten mit entsprechender Kündigungsfrist. Festgelder oder Treuhandanlagen verfügen ihrerseits meist über Mindestbeträge und müssen auf einen festen Termin abgeschlossen werden. Neben den in der Regel tieferen Zinsen kommen Spesen zur Anwendung, die bei ganz kurzfristigen Anlagen sehr hoch sein können. Ausserdem besteht keine Schuldnerdiversifikation. Auch wenn Geldmarktfonds unter anderem auch in Festgelder anlegen, steuert das Fonds-Management Laufzeiten und Rückzahlungsfristen, sodass für die Anleger die jederzeitige Rückgabemöglichkeit gewährleistet ist.

Anbieter von Geldmarktfonds offerieren meistenteils kostengünstige Konditionen beim An- und Verkauf. Einige, wie etwa die DWS Investments Schweiz, verzichten ganz auf eine Ausgabekommission. Die Tabelle unten vergleicht die wichtigsten Eigenschaften einer Festgeldanlage mit der einer Anlage in einem Geldmarktfonds.

ANLAGEN IN FREMDWÄHRUNGEN

Gerade in Zeiten tiefer Franken-Zinsen sind Anleger gerne versucht, in Fremdwährungen zu investieren, um so von höheren Zinsen in andere Währungen zu profitieren. Die Palette entsprechender Geldmarktfonds hat in den letzten Jahren ständig zugenommen. Dem Zusatzgewinn stehen jedoch massive Währungsschwankungen gegenüber, weshalb eine solche Anlage in der Regel nur Sinn macht, wenn ein Teil der Anlagebedürfnisse oder Zahlungsverpflichtungen in den entsprechenden Währungen anfallen werden.

Geldmarktnahe Fonds in «exotischen» Währungen wie dem polnischen Zloty oder dem südafrikanischen Rand beinhalten ein höheres Währungsrisiko. Sie werden in der Regel getätigt, um an vergleichsweise hohen Zinsen verbunden mit vorteilhaften Währungs- und Wirtschaftserwartungen zu partizipieren. Sie eignen sich deshalb hauptsächlich als Diversifikation mit limitiertem Exposure. Die DWS Investments bietet solche Fonds mit aktivem Management und hoher Expertise an.

Attraktive Geldmarktfonds nach Schweizer Recht waren aus steuerlichen Gründen lange Zeit nicht möglich, weshalb heute die meisten in der Schweiz zum Vertrieb zugelassenen Fonds luxemburgischen Rechts sind.

Zusätzlich spielt die auf Schweizer Fonds erhobene Verrechnungssteuer sowie die Stempelabgabe bei der Beurteilung der Attraktivität eines Fonds eine wichtige Rolle. Denn Die Rückerstattung der Verrechnungssteuer verursacht besonders für institutionelle Anleger grosse Umtriebe. Bei Luxemburger Fonds besteht keine Verrechnungssteuer, dafür wird beim Kauf eine Umsatzabgabe erhoben.

RENTABILITÄT

Das Basisportefeuille eines Geldmarktfonds wird in kurzfristige Bankguthaben (Festgelder), Geldmarktinstrumente (ECPs/CPs) und kürzerl aufende fest- bzw. variabel verzinsliche Wertpapiere, so genannte Floating Rate Notes (FRN), investiert. FRN beinhalten durch die regelmässige, meist quartalsmässige Anpassung der Zinscoupons auf Geldmarktzinsniveau ein kleines Zinsänderungsrisiko. Weiterhin ist es dem Fondsmanagement gestattet, bei Bedarf in andere offene Geldmarkt- bzw. geldmarktnahe Fonds zu investieren.

Neben den Basisanlageinstrumenten kann das Fondsmanagement auch Geldmarktinstrumente nutzen, die an ausländischen Märkten in fremder Währung gehandelt werden. Entsprechende Absicherungen haben jedoch ihren Preis und belasten dementsprechend die Performance. Zusätzlich können durch den gezielten Einsatz von geeigneten Instrumenten Anlagestrategien umgesetzt werden, die zu einem Zusatzertrag für den Kunden führen. In Frage kommen hierbei z.B. Investitionen in Asset Backed Securities (ABS), Mortgage Backed Securities (MBS) und nachrangige Wertpapiere.

LAUFZEITSTEUERUNG

Die Fondsanlagen werden permanent an die aktuellen Zinsentwicklungen angepasst. Die Restlaufzeit der Portefeuilles wird entsprechend der Markteinschätzung und Szenarioanalysen flexibel gestaltet. Bei reinen Geldmarktfonds bewegt sie sich normalerweise bei zwei oder drei Monaten, bei geldmarktnahen Fonds können die Restlaufzeiten bis zu einem Jahr reichen. Dieser so genannten Durationssteuerung wird insbesondere in Zeiten stark steigender bzw. stark fallender Zinssätze eine hohe Bedeutung beigemessen, da in diesen Zeiträumen Kursänderungen, Kursgewinne oder Verluste eintreten können. Besonders attraktiv sind Geldmarktfonds in Zeiten inverser Zinsstrukturen. Die kurzfristigen Zinsen sind dann höher als die langfristigen.

Die Duration ist ein zentrales Element jedes Fonds, der in Zinsanlagen investiert. Gerade hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Viele Fondsmanager versuchen, Performance über Duration zu erzielen. Wenn indessen bei steigenden Zinsen kein optimales Timing «erwischt» wird, um rechtzeitig die Duration wieder zu verkürzen, ist eine steigende Schwankungsanfälligkeit der Geldmarktanlagen die Folge. Die Sicherheit der Anlage aus Kundensicht leidet. Insofern ist der Disziplin des Fondsmanagers, nicht in grösserem Umfang Duration zu «spielen», Aufmerksamkeit zu schenken.

SCHULDNERBONITÄT

Das Fondsmanagement wird bei der Beurteilung der Bonität meist von einem professionellen Credit-Research-Team unterstützt oder verlässt sich auf das Bonitätsschema von renommierten Ratingagenturen, wie etwa Standard & Poor's. DWS Investments z.B. verfügt über ein grosses versiertes Credit Research Team, das sich insbesondere dem Aufspüren vom Markt unterbewerteter Titel widmet.

Ein kontinuierliches Emittentenmonitoring mit Frühwarnsystem gibt zusätzliche Hinweise zum Kauf oder Verkauf unterschiedlicher Anlagen. Denn Zurückstufungen führen zu Spreadausweitungen, was zu Kursverlusten führen kann. Umgekehrt können Bonitätsverbesserungen zu Performancegewinnen führen. Generell ist bei Papieren mit kurzer Restlaufzeit und hohem Rating das Bonitätsrisiko gut vertretbar. Dies im Gegensatz zu Anlagen mit längerer Laufzeit.

LIQUIDITÄTSSTEUERUNG

Geldmarktfonds sind mehr als andere Anlageinstrumente eine sehr bewegliche Anlageform. Mittelrückflüsse, d.h. Anteilscheinrückgaben, sind daher in höherem Masse als bei anderen Investmentfonds einzukalkulieren. Deshalb ist es wichtig, dass das Fondsmanagement immer eine Barposition Tagesgeld hält, deren Höhe ausreicht, um mögliche Mittelrückflüsse von institutionellen Anlegern jederzeit zu bedienen.

Trotz der relativ niedrigen Rendite sind Geldmarktfonds eine attraktive, weil besonders sichere Anlageform. Sie bieten durch die Diversifikation der innerhalb des Fonds getätigten Anlagen zusätzliche Stabilität. Ihre kostengünstige und einfache Administration bietet auch gegenüber klassischen Festgeldern deutliche Vorteile an Disponibilität und Rendite. Deshalb werden Geldmarktanlagen in Zukunft als attraktive Parkmöglichkeit für Investoren noch weitere Nutzung und Verbreitung erfahren.

Marc-André Buchter ist Marketing Manager, Deutsche Asset Management Schweiz, Zürich.