Zalando setzt auf Schweizer IT-Know-how. Wie Gründer und Vorstand Robert Gentz der «Handelszeitung» im Interview verrät, hat der Online-Händler in das Schweizer Startup Fashwell investiert. «Das Unternehmen leistet im Bereich Bilderkennung von Modeartikeln spannende Arbeit», so Gentz. Mit seiner Bildanalyse-Software kann das Jungunternehmen Kleidungsstücke und Accessoires erkennen, die Nutzer auf Social-Media-Plattformen entdeckt haben.

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Gentz’ Wachstumspläne für Zalando sind ambitioniert. 2015 lag der Umsatz bei rund drei Milliarden Euro, 2016 soll er bei rund 3,7 Milliarden liegen. Doch das erklärte Ziel sind 20 Milliarden. «Wir sehen in allen unseren 15 Märkten Potenzial», so Gentz. Ein Ausbau  in neuen Ländern sei nicht zwingend nötig. Geschätzte 500 Millionen setzt der Händler in der Schweiz um – beschäftigt hierzulande aber keinen Mitarbeitenden. «Ob irgendwann ein Zalando-Standort in der Schweiz geplant ist, kann ich nicht sagen», so Gentz. Es mache derzeit mehr Sinn, alle Märkte zentral von Berlin aus zu managen.

Hip in Zürich, sexy in Lausanne

Die Menge an Bestellungen gibt dem Modehändler einen guten Überblick, in welcher Region welcher Stil beliebt ist. Dabei zeigt sich: Auch in der Mode gibt es in der Schweiz eine Art Röstigraben. In Basel bestellen Kunden lässige, in Bern sportliche Kleidung. In Zürich ist der «Hipster-Style» beliebt. In Genf hingegen kleiden sich die Kunden eher elegant, in Lausanne sexy. In Lugano sind elegante Kleider ebenfalls am beliebtesten.

Dass rund 50 Prozent der bestellten Ware wieder an Zalando zurückgesandt werden, macht Gentz keine Sorgen. «Wir wollen ja gerade, dass die Kunden die Kabine nach Hause verlegen», sagt er. «Kunden, die sehr viel Ware retournieren, sind in der Regel profitablere Kunden, weil sie das Konzept bewusster nutzen.» Es gebe bei den Retouren keinen Alarmwert. «Aber 105 Prozent sind definitiv zu viel.»

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Andreas Güntert
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