Medien finden bald nur noch digital statt. Als Reaktion darauf sorgt die Automobilhändlerin Amag vor und setzt künftig nur noch auf einen Partner für ihre Werbeauftritte, wie die «Handelszeitung» erfuhr. Und zwar auf die Zürcher Agentur Webrepublic.
Seit diesem Jahr verantwortet Webrepublic beinahe sämtliche Mediaaktivitäten der Amag, on- und offline. Davor machten das zehn Agenturen im Auftrag der Autohändlerin, eine davon stolze 17 Jahre lang. Damit ist jetzt Schluss. «Wir schauen nach vorne, nicht zurück», sagt Christian Hermle, Marketingdirektor bei Amag Import. Mit grossen Folgen für die nationale Werbewirtschaft: Gemäss offiziellen Statistiken gehört die Amag-Gruppe zu den grössten Werbeauftraggebern der Schweiz.
Christian Hermle: Director Marketing & Sales Transformation bei Amag Import.
Dementsprechend sorgfältig ist man vorgegangen, um die eine Werbefirma auszuwählen, die künftig den Job für Amag alleine machen soll: «In einem Unternehmen wie der Amag mit 10 Rechtseinheiten und über 15 Marken fällt man keine Bauchentscheidungen», so Hermle. Überzeugt habe Webrepublic das Unternehmen mit ihrem Digital-first-Ansatz und dem damit verbundenen Know-how im digitalen Marketing sowie mit einer gruppenübergreifenden Steuerung der Werbekanäle.
Webrepublic startete 2009 mit sogenanntem Suchmaschinenmarketing. Seitdem ist das Unternehmen zu einem Rundumdienstleister im Marketing herangewachsen. Mehr als 250 Mitarbeitende beschäftigt die Zürcher Firma mit Sitz im Kreis 2. Für den neuen Grossauftrag kann die Agentur auf Erfahrung mit anderen Grosskunden zurückgreifen. «Unsere zehnjährige Zusammenarbeit mit der Migros ist äusserst hilfreich für das aktuelle Onboarding der Amag», sagt Tobias Zehnder, Mitgründer von Webrepublic. Denn: Auch die Migros weist mehrere Brands und Geschäftseinheiten auf, deren Prozesse für Werbemassnahmen im Hintergrund strategisch und taktisch geschickt verknüpft werden müssen.
Tobias Zehnder: Mitgründer und Partner der Zürcher Agentur Webrepublic.
Webrepublic als Spezialistin in der digitalen Welt bedeutet aber nicht, dass Amag plötzlich keine Plakate, Fernsehspots und Zeitungsinserate mehr produziert. Vielmehr geht es um das grosse Ganze. Webrepublic kümmert sich primär um die Mediastrategie und -planung für die Händlerin. Die ersten Kampagnen sind bereits in der Vorlaufphase und werden im März live gehen. «Sehen wird man von aussen aber wohl nicht viel», sagt Hermle. «Das ist nicht wie bei einer Kreativagentur, wo man komplett neue Kampagnendesigns sieht.» Eine Mediaagentur steuert vor allem die Verteilung der Inhalte.
Ziel der Amag ist, die führende Anbieterin von nachhaltiger, individueller Mobilität zu werden. Dazu hat das Unternehmen in Startups investiert, wie zum Beispiel in den Photovoltaikanbieter Helion und in das Autoabo Clyde. Die exklusive Kooperation mit der Agentur Webrepublic soll die Amag vollends ins digitale Zeitalter katapultieren.
2 Kommentare
Schön und gut, aber die AMAG Fahrzeuge sind dann in der Werbung wie immer Lifestyle und top, bis der Kunde bezahlt hat, dann wird er zur Melkkuh und die Qualitätsversprechen enden an der Türe zum Garagisten, der ja bald auch kaum noch Arbeit hat.
Da haben sie sicher recht, zum Glück gibt's noch andere Automarken, oder andern Falls kann man auch noch zu einem Direktimporteur gehen.