Nachhaltigere Flugreisen sind das erklärte Ziel der Swiss: Im Jahr 2030 will die Airline die Netto-CO₂-Emissionen im Vergleich zu 2019 halbiert haben und bis 2050 eine CO₂-neutrale Bilanz erreichen. Klar ist: Ohne neue Technologien und Innovation ist dies alles nicht zu erreichen. Deshalb setzt sich die Swiss für die Entwicklung von neuen Technologien ein und treibt eine Vielzahl von Initiativen voran (siehe auch Box «Einige Massnahmen im Überblick»). Zu nennen sind beispielsweise die Modernisierung der Flotte durch effizientere Flugzeuge, technische Innovationen wie AeroSHARK sowie verschiedene Massnahmen zur Optimierung der Flugverfahren – zum Beispiel direkt während dem Flug durch Pilotinnen und Piloten.

Eine der wichtigsten Stellschrauben, um künftig nachhaltiger unterwegs zu sein, ist Sustainable Aviation Fuel (SAF). Denn: Ohne SAF ist eine rasche Dekarbonisierung des Luftverkehrs schlicht undenkbar.

Darum setzt Swiss auf nachhaltigen Treibstoff

Mit Sustainable Aviation Fuel sind Flugtreibstoffe gemeint, die nicht aus Erdöl gewonnen werden. Das heute bereits verfügbare SAF wird aus Industrieabfällen und Altölen produziert. Vereinfacht formuliert, kann aus altem Pommes-frites-Öl Treibstoff werden. Bei der Verbrennung dieses Treibstoffs aus biologischen Reststoffen wird nur so viel CO₂ freigesetzt, wie zuvor durch die Pflanzen aus der Atmosphäre gezogen wurde. Die Herstellung und den Transport eingerechnet, werden so im Vergleich zu fossilem Treibstoff mindestens 80 Prozent der CO₂-Emissionen eingespart. Bereits jetzt arbeiten verschiedene vielversprechende Initiativen an synthetischem SAF, das aus CO₂ aus der Luft und erneuerbarer Energie produziert wird. In Zukunft wird dieses SAF einen nahezu CO₂-neutralen Flugbetrieb ermöglichen.

Nachhaltiger Fliegen mit Swiss

Um ihre Reise nachhaltiger zu gestalten, stehen Fluggästen von Swiss verschiedene Optionen zur Verfügung:

  • Kundinnen und Kunden haben vor Abschluss der Buchung auf swiss.com die Möglichkeit, die CO₂-Emissionen ihres Fluges mit SAF zu reduzieren und/oder in hochwertige Klimaschutzprojekte zu investieren.
  • Beim «Green Tarif» von Swiss sind die Nutzung von SAF (in der Höhe von 20 Prozent der flugbezogenen Emissionen) sowie Investitionen in Klimaschutzprojekte (80 Prozent der CO₂-Emissionen) bereits inbegriffen.
  • Auf Langstreckenflügen stehen die Angebote den Fluggästen auch während des Fluges zur Verfügung.
  • Miles-&-More-Kundinnen und -Kunden können mit ihren Prämienmeilen über die Miles-&-More-App Klimaschutzprojekte unterstützen.

Nachhaltigeren Flug buchen

SAF kann direkt herkömmlichem Kerosin beigemischt werden und wird als fertig zertifiziertes Jet A-1 Kerosin an die Fluggesellschaften geliefert. Das Gute daran: SAF kann über die bestehende Infrastruktur transportiert und mit den heutigen Flugzeugen genutzt werden. An Flughäfen kann das SAF einfach in das Tanklager mit fossilem Kerosin gemixt werden. Die Flugindustrie ist damit bereit für eine rasche Umstellung. Derzeit gilt noch eine maximale Beimischung von 50 Prozent SAF. Künftig wird auch der Einsatz von höheren SAF-Anteilen möglich sein. In der Zwischenzeit muss die Produktion von SAF aber noch massiv gesteigert werden – es ist noch viel zu wenig von dem nachhaltigen Treibstoff verfügbar. Zudem ist er noch vier bis sechs Mal teurer als fossiles Kerosin.

Nachfrage ankurbeln – und forschen

Doch was kann denn getan werden, damit bald mehr SAF zur Verfügung steht? Damit die Nachfrage nach nachhaltigem Treibstoff steigt? Und damit ein Flug in Zukunft gänzlich mit SAF bestritten werden kann? Die Swiss hat sich dazu entschieden, sich gezielt dieser Fragen anzunehmen und sich aktiv für die Steigerung der Produktion und Technologie-Entwicklung für fortschrittliche SAF einzusetzen.

Zusammen mit der Lufthansa Group und mit Unterstützung ihrer Kunden macht sich die grösste Airline der Schweiz dafür stark, dass die Nachfrage angekurbelt wird (siehe Abschnitt «Bereits heute nachhaltiger reisen»). Daneben werden der Ausbau der Produktionskapazitäten und verschiedene Herstellungsverfahren gefördert. So beteiligen sich Swiss und die Lufthansa Group zum Beispiel an verschiedenen Forschungs- und Pilotprojekten und setzen sich mit dem Aufbau von SAF-Allianzen für die Entwicklung und Skalierung von nachhaltigen Flugtreibstoffen ein.

Mit Sonnenenergie zu nachhaltigem Treibstoff

Einen grossen Fokus legt Swiss auf die Förderung von Solartreibstoffen. Aus diesem Grund ging die Airline gemeinsam mit der Lufthansa Group eine strategische Zusammenarbeit mit dem Schweizer Start-up-Unternehmen Synhelion ein. Das Spin-off der renommierten ETH Zürich hat ein weltweit bisher einzigartiges Verfahren entwickelt, das synthetischen, CO₂-neutralen Treibstoff aus solarthermischer Energie generiert. Ein cleveres Prinzip: Mittels Spiegelsystemen wird Sonnenlicht konzentriert, das CO₂ und Wasser zu Synthesegas umwandelt, woraus schliesslich flüssiger Treibstoff produziert werden kann.

Das hierzu benötigte CO₂ kann aus biologischen Reststoffen, aus Industrieabgasen oder direkt aus der Luft gewonnen werden. Synhelion baut derzeit die erste Anlage in industrieller Grösse. Zum ersten Mal zum Einsatz kommen wird der innovative Solartreibstoff bei Swiss.

Bereits heute nachhaltiger reisen

Mit den sogenannten «Sustainable Choices» bietet Swiss Privat- und Geschäftskunden verschiedene Optionen, SAF für ihre Flugreise zu nutzen, dadurch die CO₂-Emissionen ihrer Reise zu reduzieren und sich gleichzeitig auch für die Steigerung der SAF-Produktion einzusetzen. Was die Geschäftskunden betrifft, so haben sich bereits eine ganze Reihe von Unternehmen entschlossen, für ihre Reisen mit Swiss auf SAF zu setzen. Denn die Firmen können ihre flugbezogene CO₂-Bilanz so massgebend reduzieren.

Private Fluggäste können sich während der Buchung für verschiedene Angebote mit Kombinationen von SAF und Investitionen in Klimaschutzprojekte für eine nachhaltigere Flugreise entscheiden. Seit Mitte Februar gibt es für Europaflüge zudem die Möglichkeit, eine neue grüne Tarifoption zu wählen. Diese liegen kostentechnisch im Mittelfeld. So ist beispielsweise «Economy Green» preislich zwischen «Economy Classic» und «Economy Flex» angesiedelt. Diese Tickets beinhalten eine Reduktion der individuellen CO₂-Emissionen von 20 Prozent durch SAF-Verwendung sowie einen Ausgleich der verbleibenden 80 Prozent durch eine Investition in Klimaschutzprojekte.

Nachhaltiger Reisen lohnt sich in jedem Fall: Wer ein Green Fare Ticket kauft, erhält jeweils 20 Prozent Prämien- und Statusmeilen obendrauf und profitiert von flexibleren Umbuchungsmöglichkeiten.

Swiss

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Quelle: Swiss
Einige Massnahmen im Überblick

Nachhaltiger Treibstoff
Einer der grössten Hebel auf dem Weg zum Erreichen der CO₂-Reduktionsziele im Luftverkehr ist SAF (Sustainable Aviation Fuel) – nachhaltiger Treibstoff.

Moderne Flugzeuge
Laut Angaben der Swiss sinken die relativen CO₂-Emissionen der modernen Flugzeuge (z. B. Airbus A320neo) im Vergleich zu den Vorgängermodellen um bis zu einem Viertel.

Neue Technologien
Ohne moderne Technologien geht in Sachen Verbesserung der Treibstoffeffizienz nichts. Die Swiss treibt deshalb unter anderem das Projekt AeroSHARK voran – eine Superfolie zur Reduzierung des Reibungswiderstands.

Effizienteres Fliegen
Unter «Operations Efficiency» sind Massnahmen zur Steigerung der Betriebseffizienz zusammengefasst, etwa durch das Vermeiden von Warteschleifen oder für eine optimierte und effiziente Nutzung des Luftraums.

Einbezug der Fluggäste
Seit 2019 bindet Swiss ihre Fluggäste in diesen Transformationsprozess ein. Konkret können Kundinnen und Kunden beim Ticketkauf zum einen nachhaltigen Treibstoff erwerben, zum anderen einen Beitrag zugunsten diverser Klimaschutzprojekte leisten (mehr dazu: siehe Box).