Nach der US-Präsidentenwahl bekunden Diplomaten mit Engelszungen, dass die transatlantische Freundschaft keinen Schaden nehmen wird. Denn in Vergangenheit war das immer ein Eckpfeiler der Deutschen Exportwirtschaft. Im vergangenen Jahr konnten aus Deutschland mehr als 200 Milliarden Euro in die grösste Volkswirtschaft der Welt ausgeführt werden. Besonders die Automobilindustrie ein lang anhaltender Profiteur des Exports hat nun grosse Sorgen mit den Mitteilungen aus dem Trump Tower.

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Der designierte Präsident hat angekündigt, dass zunächst Amerika kommt und dann der Rest der Welt. Die geplanten Vorhaben betragen über vier Billionen US-Dollar für Steuersenkungen, sowie Kosten für die Abschottung des US-Marktes von der globalen Welt. Bereits jetzt schon warnen deutsche Manager von einem Alleingang und von einer Isolierung von Europa. Aber alles ficht den neuen Präsidenten nicht an, denn die Warnungen hören sich für ihn an, wie das Pfeifen im Wald.

IT-Industrie schafft wenig Arbeitsplätze

Dem zukünftigen Präsidenten war es schon im Wahlkampf ein Dorn im Auge, da Amerika zu wenig produziert. Die eigene Stahl- und Automobilindustrie dümpelt seit Jahren dahin. Im Norden der USA will die zukünftige Regierung ein Investitionsprogramm starten. Zu lange hat Amerika auf die Errungenschaften der modernen IT Industrie geschaut und war daher verblendet.

In Detroit gingen derweil die Lichter aus, Mitarbeiter wurden massenweise entlassen und in die Armut geschickt. Die Software- und IT- Industrie schafft eben nicht so viele Stellen, da diese Arbeitsplätze fast ausschliesslich aus High-School Absolventen besetzt werden. Die Menschen mit einer niedrigeren Ausbildung aber bleiben so auf der Strecke und sind ohne Arbeit.

Dies soll jetzt mit einem gigantischen Konjunkturprogramm geändert werden. Dieser Schuss des Protektionismus kann jedoch auch nach hinten losgehen. Denn die Produkte müssen wettbewerbsfähig sein und könnten, falls es einen Wachstumsanstieg gibt, eine Inflationsgefahr darstellen. Am Ende könnte diese Strategie mehr Jobs kosten und die US-Wirtschaft in eine nicht gewollte Rezession führen.

Neue US Regierung fällt Urteil über die PKW Manipulationen

Die Nagelprobe wird schon im kommenden Jahr anstehen, wenn die neue Regierung auch über die Abgas-Manipulationen deutscher Automobilhersteller sein Urteil fällt. Mit einem Freispruch ist nach den verheerenden Vorgängen nicht zu rechnen und könnte den Automobilkonzernen in unvorhergesehener Weise in Schwierigkeiten, bis an den Rand des Ruins, bringen.

Den Unternehmen ist deshalb zu raten die Verantwortlichen für diese Misere endlich auf die Anklagebank zu bringen, damit sie für ihre gesetzwidrigen Handlungsweisen bestraft und für den angerichteten Schaden in Regress genommen werden.

Mit solch einem Urteil würde man den USA zeigen, wie erst man die Fälschungen in den Werkshallen nimmt. Boeing musste schmerzlich erfahren, dass der Milliarden Auftrag für das Flugzeug des Präsidenten, wegen zu hoher Kosten storniert wurde. Das war ein Fingerzeig in die Richtung von Unternehmen über Unkorrektheiten. Manche Präsidenten regieren nach der Devise «Bestrafe einen und erziehe damit Hundert».

US-Wachstum steigt 2017

Trotz aller Risiken, welche der grössten Volkswirtschaft der Welt prognostiziert werden, sehen viele Unternehmern in Deutschland sowie der Schweiz, die ebenfalls an den Automobilfirmen als Zulieferer hängen die Chance, weiterhin gute Abschlüsse zu tätigen. Es wird in 2017 mit einem Wachstum für die US-Wirtschaft von 2,5 Prozent gerechnet. Falls der US-Dollar sich weiter nach oben gegenüber dem Euro und Schweizer Franken entwickelt, steigt die Zuversicht und wird die jahrelangen guten Beziehungen nicht trüben.

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