Die letzten US-Arbeitsmarktdaten sind schlechter als erwartet ausgefallen und haben eine Kettenreaktion auf den globalen Märkten ausgelöst. Nachdem klar war, dass die US-Zinsen für eine längere Zeit niedrig bleiben, kam es zu einer Trendwende bei Emerging-Markets-Währungen, Aktien und Anleihen. Dies hat wiederum den Rohstoffpreisen einen kräftigen Schub gegeben. Insbesondere die robuste Öl-Nachfrage bleibt der Schlüsselfaktor, um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dementsprechend konnte der Bloomberg Rohstoffindex in der vergangenen Woche um 4,3 Prozent zulegen.

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Auch Industriemetalle haben starke Kursanstiege verzeichnet, nachdem einige Unternehmen Produktionskürzungen angekündigt haben. Am Freitag konnte Zink fast 10 Prozent zulegen, nachdem Glencore bekannt gegeben hatte, seine Zinkproduktion um rund ein Drittel zurückzufahren. Dies könnte dabei helfen, den Sektor wieder zu stabilisieren.

Investoren trauen Signalen nicht

Hinsichtlich Gold bleiben Investoren weiterhin vorsichtig – auch wenn sich die Verkaufstendenz nach drei grossen Ausverkäufen seit August abzuschwächen scheint. Während das generelle makroökonomische Umfeld für Gold spricht, zeigt die derzeitige Preisentwicklung, dass Investoren noch nicht davon überzeugt sind. Es bedarf stärkerer Signale auf eine verbesserte Aussicht, um die Stimmungslage aufzuhellen.

Somit bleibt die grosse Frage, ob Gold genauso wie Silber in der Lage sein wird, sein vorheriges Hoch von 1,171 Dollar pro Feinunze im August zu übertreffen und so den technischen Ausblick zu verbessern. Nur so hätten die Niedrigstände seit Juli einen positiven Preiseffekt.

Öl-Markt: Stabilisierung auf niedrigem Niveau

Die beiden Ölbenchmarken WTI und Brent verzeichneten kräftige Gewinne und kompensierten so negative Nachrichten, wonach US-Lagerbestände und Produktion anstiegen, während Raffinerien ihre Auslastung auf den niedrigsten Stand seit Februar herunterfuhren.

Die Erholung der Emerging Markets und die optimistische Prognose für die Öl-Nachfrage seitens der Energy Information Administration sowie der Opec haben zumindest einige Ängste hinsichtlich des Überangebots beseitigt. Diese hatten zum Preistiefpunkt im August beigetragen. Die kurzfristigen Fundamentaldaten sind jedoch noch nicht stark genug, um die derzeitige Preisrallye zu stützen. Wir werden in den kommenden Monaten eine Marktstabilisierung in Form niedrigerer Preise sehen. Diese sind wohl noch notwendig, um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

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