Eine geht durch die Stadt und sieht oft Praxisschilder, viele davon Allgemeinmediziner. Aber nie einen Patienten kommen. Komisch, denkt Eine. In Zürich lehnen Hausärzte neue Patienten aus Überlastung ab, aber wo sind die denn alle? Schwören Schweizer Ärzte keinen Eid? Kann man neue Patienten so einfach ablehnen? Und wo sollen die Abgelehnten hingehen, wenn sie erkranken?

Zeit für den Patienten ist oft wichtiger und hilfreicher als jedes Medikament. Zei, die dann wiederum für andere Patienten fehlt. Wenn aber nicht alle Menschen einen Arzt sehen können, wenn es nötig ist, ist doch irgend etwas aus dem Gleichgewicht. 

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Es gibt zwar Notfallpraxen, aber reicht das? Notfallstationen in Krankenhäusern rufen bereits dazu auf, dass die Patienten nicht mit Kleinigkeiten zu ihnen kommen sollen. Ohne Termin stressen die langen Wartezeiten beide Seiten.

Wo also liegt die Lösung? Eine Praxisstruktur, die die Zeit «möglichst effizient» nutzt und Gespräche auf ein Mindestmass beschränkt? Oder vielleicht doch mehr Wertschätzung für Hausärzte, andere Arbeitsstrukturen, weniger Administration und mehr Zeit für den Patienten. Und vielleicht auch die Einsicht einiger Patienten, dass nicht jeder Arztbesuch wirklich nötig ist und der Arzt als solcher kein Mittel gegen die eigene Einsamkeit ist?

Wenn alle Seiten sich anstrengen, sollte es dann nicht möglich sein, dass sich genügend Ärzte für die Allgemeinmedizin interessieren? - fragt sich Eine…

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