So schnell kann sich das Blatt wenden. In den vergangenen Monaten haben die Entwicklungsabteilungen der Smartphone-Hersteller auf Hochtouren gearbeitet und reihenweise ihre Flaggschiffe ausgespuckt.

Tester haben vor diesen Geräten ihren Hut gezogen: Top-Displays, leistungsfähige Doppel-Kameras und ansprechendes Design. Allesamt hätten sie es mit dem iPhone aufnehmen können.

Grösseres Display geht nicht

Das scheint nun vorbei zu sein. Was der Konzern am Dienstag präsentierte, dürfte seinen Konkurrenten einige Kopfschmerzen bereiten. Apple hat den wohl grössten Widerspruch in den Wünschen seiner Nutzer aufgelöst. Sie wollen ein grosses Display, aber kein allzu grosses Smartphone. Das iPhone X wird ihnen genau das liefern.

Während die Konkurrenten Samsung und LG auf ihren Geräten zumindest oben und unten noch einen Rand lassen, hat Apple sogar diese Fläche mit Display überzogen. Grösser kann ein Bildschirm im Vergleich zum Gerät also nicht werden – es sei denn, man könnte ihn Ausklappen. Das dürfte dann also der nächste Schritt sein.

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Fingerabdruckscanner abgeschafft

Bei alldem ist Apple sich treu geblieben. Der Hersteller war schlichtweg zu stolz, den Fingerabdruckscanner auf die Rückseite zu verbannen – und hat ihn stattdessen gleich ganz weggelassen. Seine Funktion übernimmt nun eine Gesichtserkennung, die so sicher sein soll, dass sie sogar Bezahlvorgänge autorisieren darf. Auch das ist der Konkurrenz noch nicht geglückt.

All dies hat jedoch seinen Preis. Das iPhone X wird auch in der Version mit dem kleinsten Speicher mehr als 1000 Euro kosten. So sehr Kritiker auch darüber schimpfen werden, die Käufer zahlen es trotzdem. Vielleicht nicht in Scharen. Doch das muss Apple gar nicht stören. Der Konzern wird aufgrund von Lieferengpässen sowieso Schwierigkeiten haben, die Nachfrage zu bedienen.
 
Wer sich in Zukunft ein Smartphone kauft, darf also einen Komfort erwarten, den er bisher nicht gesehen hat. Das gilt zum einen für Apple-Nutzer. Zum anderen aber auch für alle, die lieber zu Konkurrenz-Geräten greifen. Denn sie werden sich an dem Standard orientieren müssen, den Apple nun mit seinem iPhone X setzt. Jetzt ist es an ihnen, nachzulegen. Am Ende profitieren alle Smartphone-Nutzer.

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