Kaum sind die Tage warm und die Abende lau, gibt es in Zürich keine Aussensitzplätze mehr. Jeder möchte den Apéro in den letzten Sonnenstrahlen geniessen, den leichten Windhauch auf der Haut spüren – es ist Sommer! Natürlich gehört auch ein entsprechendes Getränk dazu. Prickeln soll es, wie die Luft und die Stimmung. Egal ob es nun ein «Hugo», ein «Lilleth» oder ein «Aperol- Spritz» ist, eines ist immer dabei: ein guter Schuss Prosecco. Der oft und gern auch pur genossen wird.

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Das kann sich in den nächsten Wochen ändern. Nicht, weil der Geschmack der Menschen sich wandelt, sondern weil das Prosecco-Lieferland Italien schlechte Ernten einfährt (oder das nette Getränk anderweitigen Verknappungen unterliegt). Gleichzeitig nimmt der Verbrauch drastisch zu. Fachzeitschriften sprechen allein in Grossbritannien von einer Zunahme von 60 Prozent - hätte ich den Briten so gar nicht zugetraut.

Auch die Amerikaner haben ihre Liebe zum Prickelwasser aus der Region um Venedig entdeckt. Dabei haben die doch eigene gute Weinbaugebiete, da liesse sich doch sicherlich auch ein «Made in the Prosecco-Style»-Schaumwein herstellen. Aber auch hier muss es das Original sein – irgendwie ja auch verständlich, wenn auch schweren Herzens.

Müssen wir auf Champagner umsteigen?

Und was machen wir, wenn die Prosecco-Quelle zu versiegen droht? Mineralwasser kann zwar auch ganz nett prickeln, aber so ein Schuss Schaumwein im Getränk hat auch etwas. Wenn dann gutes Wetter in Zürich ist (was ja nun nicht so oft und mehrheitlich eher spontan vorkommt), kommt eben auch die Genuss-Sehnsucht bei den meisten Menschen durch. Muss man sie in Zukunft noch teurer bezahlen? Wird der Prosecco so rar, dass man «notgedrungen» auf Champagner umsteigen muss? Oder gibt es plötzlich einen anderen, neuen «It-Cocktail», aus der Not geboren und Hype geworden?

Eine wird an den nächsten lauen Sommerabenden mit Genuss und Akribie in den unterschiedlichsten Biergärten und Aussenbars diesem Phänomen nachgehen.

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