Rohstoffe standen die zweite Woche in Folge unter Druck. Gründe dafür waren Wachstumssorgen aus China, ein stärkerer Dollar und ein Überangebot bei Schlüsselrohstoffen wie Öl und Aluminium.

Überraschend gemässigte Signale der Europäischen Zentralbank und die Aussicht auf weitere Stimuli haben den Markt dennoch belebt. Dies hat die getrübte Marktstimmung etwas aufgehellt, nicht zuletzt bei den Edelmetallen. Während zusätzliche quantitative Massnahmen der EZB für den Dezember wahrscheinlicher sind, könnte dies in Kombination mit chinesischen Zinssenkungen auch in anderen Ländern wie Japan und Norwegen zu weiteren Geldspritzen der Zentralbanken führen.

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In Verbindung mit einem stärkeren Dollar würden diese Massnahmen die Wahrscheinlichkeit für eine aggressive Zinsanhebung der US-Notenbank stark reduzieren. Dies könnte letztlich wachstumsabhängige Rohstoffe antreiben und kurzfristig sogar Edelmetallen einen Schub geben.

Für Gold geht es weiter aufwärts

Der technische Ausblick für Wochensieger Gold hat sich seit seinem Tiefpunkt im August indes weiter verbessert. Der letzte Anstieg auf 1.192 Dollar pro Feinunze hat für ein gewisses Momentum gesorgt, was dazu geführt hat, dass die grossen Hedgefonds wieder in das gelbe Metall investiert haben. Gleichzeitig erreichte der Goldpreis in Euro ein neues Drei-Monats-Hoch, während die Aussicht auf zusätzliche Impulse – nicht nur aus Europa und China – den Goldpreis in Dollar weiter antreibt.

Für Rohöl hat ein schwieriges Quartal gerade erst begonnen. Die beiden Ölbenchmarken WTI und Brent verbleiben in der seit Anfang September bestehenden Handelsspanne. Da die Opec keine Anzeichen macht, iranischem Öl Markanteile zu gewähren, sobald die Sanktionen gelockert sind, wird es bis zu einem Gleichgewicht des Sektors noch ein langwieriger Prozess werden.

Mögliche Stabilisierung beim Öl in Sicht

Sollte sich die US-Produktion nicht weiter verlangsamen, muss die Opec innerhalb der nächsten Monate mehr Platz für das steigende Angebot aus dem Iran finden. Kurzfristig können wir dennoch eine weitere Stabilisierung des Marktes beobachten, aber ein Unterschreiten der Unterstützungslinie von 44.5 Dollar pro Barrel bei WTI könnte zu erneuten Verkäufen bei Hedgefonds führen.

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