Der Versicherungskonzern Bâloise spannt für ein Pilotprojekt für vernetzte Autos mit dem Start-up Ryd zusammen. Ziel es ist, das Autofahren sicherer zu machen.

Während der Pilotphase stattet Ryd ausgewählte Kunden der Basler Versicherungen mit einem Stecker und einer dazugehörigen App für das Smartphone aus. Die gesammelten Daten ermöglichen es den Autofahrern, ihr Verhalten zu analysieren und - je nach Ergebnis - mit Punkten und Gutscheinen zu belohnen, die bei Partnern gültig sind.

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Via Smartphone erhalten die Teilnehmer des Pilotprojekts verschiedene Informationen, wie Diebstahlwarnungen, Echtzeitortung sowie die Möglichkeit, einen Schaden anzumelden, teilte Bâloise am Freitag mit. Der Fahrer wird zudem über den Zustand der Batterie und den Füllstand des Tanks informiert und gegebenenfalls gewarnt.

App als Bordcomputer

Durch die sichere Verbindung zum Auto werde die App zum Bordcomputer, erklärte die Bâloise. Es stünden auch Funktionen wie ein monatliches Autokostenbuch zur Verfügung. Autofahrer könnten zudem ihr Fahrverhalten analysieren und würden für sicheres Fahren mit Punkten belohnt.

Die vertrauliche Behandlung der Daten sei stets gewährleistet und Auswertungen für Produktbewertungen basierten immer nur auf anonymisierten Daten, hiess es weiter.

Eine Idee der Axa

Ryd Schweiz wurde vom französischen Versicherer Axa in Zusammenarbeit mit dem deutschen Start-up ThinxNet gegründet. Die Idee war ein Belohnungssystem für vorausschauendes und sicheres Fahrverhalten. Das Angebot wurde bereits im letzten Jahr in einem Pilotversuch während sechs Monaten mit 500 Kunden getestet.

Ein früherer Versuch war nicht erfolgreich gewesen. Ende 2016 hatte Axa die Vermarktung des «Drive Recorders» eingestellt, einem Fahrtenschreiber, der das Fahrverhalten junger Fahrer erfasste. Dieses Projekt hatte zum Ziel, die Prämien der «verdientesten» Autofahrer zu senken. Probleme bei der Datenerfassung hatten zum Ende des Projekts geführt - an dem 6'500 Kunden beteiligt waren.

Hohes Potenzial

Das während zwei Jahren genutzte Gerät stand Fahrern bis zum Alter von 26 Jahren zur Verfügung. Es wurden Geschwindigkeit, Beschleunigung, gefahrene Kilometer, Datum, Uhrzeit und Strassentyp erfasst. Auf Basis dieser Daten wurde das Verhalten bewertet und mit anderen Kunden verglichen. Durch einen vorsichtigen Fahrstil konnten junge Versicherungsnehmer ihre Versicherungsprämien senken.

Trotz der technischen Bedenken zeigte sich der Versicherer von «dem hohen Potenzial der Telematiklösungen» überzeugt.

Vor drei Jahren hat der Versicherer Vaudoise ein Fahrbewertungssystem namens «Avenue Smart» auf den Markt gebracht, um Beschleunigungs-, Brems- und Kurvenfahrdaten zu erfassen und «Vorsicht beim Fahren zu belohnen».

(awp/mlo)