Die US-Gewerbeimmobilienkrise zieht weite Kreise. Auch europäische Banken sind als Kreditgeber betroffen. Besonders im Fokus steht die Deutsche Pfandbriefbank (PBB). 15 Prozent ihres Kreditportfolios fallen auf Immobilien in den USA. Und sie hat auch auf dem Heimmarkt Probleme, wo sie Geschäftsimmobilien finanziert. 

Heute hat sie die 2023 Zahlen präsentiert und ihre Lage dargestellt. Es sieht nicht gut aus, aber es könnte schlimmer sein.

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Wegen der drohenden Abwertung hat die Pfandbriefbank ihre Rückstellungen für faule Kredite auf 212 (2022: 44) Millionen Euro mehr als vervierfacht. Das drückte den Gewinn vor Steuern auf 90 Millionen Euro, nach 212 Millionen im Vorjahr, und anhaltend stabilem Zinsergebnis.

Vor diesem Hintergrund streicht PBB die Dividende für 2023.

«Um ihre Finanzstärke in dieser Spätphase des Immobilienzyklus im Interesse aller Stakeholder zu wahren, verzichtet die Bank für das Geschäftsjahr 2023 auf die Ausschüttung einer Dividende und thesauriert ihren Gewinn», erklärte das Institut am Donnerstag bei der Vorlage seiner Jahreszahlen.

Anleihen werden voll bedient

Der im Ermessen der Bank stehende Kupon für eine nachrangige sogenannte AT1-Anleihe kann im April jedoch gezahlt werden, erklärte die Bank weiter. Die kapitalbasierten Voraussetzungen dafür erfülle die Bank derzeit «komfortabel».

Die Dividendenstrategie der Pfandbriefbank sieht eigentlich vor, das 50 Prozent des Gewinns als Regeldividende und 25 Prozent als Sonderdividende ausgeschüttet werden. Basis hierfür ist der den Anteilseignern zurechenbare Konzernüberschuss nach Steuern und AT1-Kupon-Aufwendungen. Im November hatte die Bank bereits erklärt, dass für 2023 mit keiner Sonderdividende zu rechnen sei.

Für das Geschäftsjahr 2022 waren 95 Cent je Aktie gezahlt worden, was einer Ausschüttungsquote von 75 Prozent entsprach.

Für das laufende Jahr rechnet PBB mit einer leichten Entspannung am Markt. Die Risikovorsorge werde 2024 niedriger ausfallen, aber immer noch überdurchschnittlich hoch, erklärte die Bank am Donnerstag vor der Bilanzpressekonferenz. In den USA dürften die Preise für Gewerbeimmobilien im ersten Halbjahr noch einmal zurückgehen, in Europa werde die Entwicklung moderater sein. 

«Wir haben einen realistischen Blick auf die aktuelle Marktlage mit ihren Chancen und Risiken», sagte der neue Vorstandschef Kay Wolf.

Die PBB war in den vergangenen Wochen ins Visier mehrerer Leerverkäufer geraten, die auf einen Kursverfall der Aktie des Immobilienfinanzierers setzten. «Die Lage der PBB mit ihrer soliden Kapital- und Liquiditätsausstattung ist deutlich besser, als es die jüngsten Kursentwicklungen am Kapitalmarkt suggerieren mögen», betonte Wolf, der erst Ende der vergangenen Woche den Chefposten von Andreas Arndt übernommen hatte. Die PBB müsse sich in diesem Jahr nicht mehr unbesichert am Kapitalmarkt refinanzieren. 

Nach einem Kurssprung bei der Eröffnung bleibt die Aktie der Pfandbriefbank unter Druck.

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(rop mit Agenturmaterial)