Die UBS hat die Strategieberatung Oliver Wyman für die Übernahme der Credit Suisse engagiert, während sich die Bank auf den Abbau von Arbeitsplätzen und die Abwicklung unerwünschter Geschäftsbereiche vorbereitet.

Das Projekt wird sich über mehrere Jahre erstrecken und dem Beratungsunternehmen wahrscheinlich zu einem stetigen und sehr beträchtlichen Honoraraufkommen verhelfen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen melden. Zu den Unternehmen, die sich ebenfalls beworben hatten, gehörten Bain, Boston Consulting Group und McKinsey, teilten Personen mit, die darum baten, nicht genannt zu werden, da es sich um private Informationen handelte.

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Die Vertreterinnen und Vertreter von UBS, Oliver Wyman und BCG lehnten eine Stellungnahme ab. Bain und McKinsey reagierten nicht auf Bitten um Kommentare.

Bis zu vier Jahre für die Integration

UBS hat sich letzten Monat bereit erklärt, die Credit Suisse im Rahmen einer von der Schweizer Regierung eingeleiteten Rettungsaktion zu kaufen, nachdem die kleinere Bank während einer Vertrauenskrise massive Einlagenabflüsse erlitten hatte. Der UBS-Vorsitzende Colm Kelleher sagte letzte Woche, dass es wahrscheinlich Monate dauern werde, bis das Geschäft abgeschlossen sei, und bis zu vier Jahre, um die Integration abzuschliessen.

Die Schweizer Bank will durch die Fusion in den nächsten Jahren Kosten in der Höhe von mehr als 8 Milliarden Dollar einsparen, wodurch Zehntausende von Arbeitsplätzen gefährdet sein dürften. Die Transaktion beinhaltet auch den Ausstieg aus grossen Teilen der Investmentbank der Credit Suisse und die Integration anderer Geschäftsbereiche, wodurch Management- und Personalressourcen auf absehbare Zeit gebunden werden.

Huw van Steenis war bis 2022 bei der UBS

«Dies ist die grösste einzelne Finanztransaktion» seit der globalen Krise vor etwa 15 Jahren, sagte Kelleher letzten Monat über die Übernahme. «Ich würde behaupten, dass sie grösser ist als jeder Deal, der 2008 abgeschlossen wurde», denn es ist das erste Mal, dass zwei systemrelevante Banken fusionieren.

Die UBS hat zudem Sergio Ermotti erneut zum CEO ernannt, da er besser geeignet sei, die Integration zu überwachen als sein Vorgänger Ralph Hamers. Ermotti leitete die UBS bereits von 2011 bis 2020.

Während seiner Zeit als CEO stellte Ermotti 2019 Huw van Steenis als Senior Advisor ein. Steenis verliess UBS vor etwa einem Jahr und wechselte dann im November zu Oliver Wyman, wo er stellvertretender Vorsitzender ist.

(bloomberg/spi)

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