Die US-Krisenbank First Republic wankt weiter. Die Aktie des Finanzinstituts ist im vorbörslichen US-Handel um 20 Prozent eingebrochen. Anlegenden bereitete vor allem der massive Einlagenabfluss Sorge, da Kundinnen und Kunden zu grösseren Instituten flüchteten, die als «too big to fail» gelten.

Die Abflüsse im ersten Quartal 2023 seien viel gravierender als erwartet ausgefallen, konstatierten die Analystinnen und Analysten von Wells Fargo. Der angeschlagene Kreditgeber meldete einen Rückgang bei den Einlagen in der Höhe von mehr als 100 Milliarden Dollar infolge der Bankenturbulenzen. Die Führungskräfte des in San Francisco ansässigen Kreditgebers legten am Montag Pläne zur Stützung des Unternehmens vor. 

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Die First Republic will einen Viertel der Angestellten entlassen

Die Zahlen unterstreichen, dass die First Republic immer noch mit den Auswirkungen der regionalen Bankenkrise vom letzten Monat zu kämpfen hat. Die First Republic kündigte an, bis zu 25 Prozent ihres Personals zu entlassen, die ausstehenden Kreditsalden zu senken und andere nicht lebensnotwendige Aktivitäten einzuschränken. 

Analysten und Analystinnen äusserten sich jedoch besorgt darüber, dass das Unternehmen durch die Abwanderung von Einlagen schlechter dasteht als seine Konkurrenten, da die höheren Finanzierungskosten seine Fähigkeit zur Erzielung von Gewinnen aus Krediten einschränken.

Bereits im späten Handel am Montag war die Aktie stark ein gebrochen. Sie verlor an der Börse New York über 20 Prozent, wodurch der in diesem Monat gewonnene Boden wieder zunichtegemacht wurde. 

Konferenz wurde nach nur 15 Minuten beendet

«Obwohl wir bei der Stabilisierung unserer Einlagenbasis und der Stärke unserer Kreditqualität und Kapitalposition mit Herausforderungen und Unsicherheiten konfrontiert waren, unternehmen wir weiterhin Schritte zur Stärkung unseres Geschäfts», sagte CEO Mike Roffler in einer Telefonkonferenz. In einem ungewöhnlichen Schritt beantworteten die Führungskräfte keine Fragen und beendeten das Briefing in weniger als 15 Minuten.

Der Ergebnisbericht der First Republic war das erste detaillierte Update, seit sich die Investoren Mitte März von einer Reihe regionaler Kreditgeber zurückgezogen haben. In den letzten Wochen meldeten Konkurrenten wie Keycorp, East West Bancorp und Bank OZK vierteljährliche Einlagenzahlen, die die Schätzungen der Analystinnen und Analysten erfüllten oder übertrafen.

Hinter den Kulissen hat sich der Abfluss von Einlagen bei der First Republic in den letzten Wochen verlangsamt und ist in diesem Monat bis letzten Freitag nur um 1,7 Prozent zurückgegangen, wie die Bank am Montag mitteilte.

(bloomberg/rul/mth)