Während sich alle fragen, was die UBS mit der von der Credit Suisse geerbten Digitalbank CSX anstellen wird, baut die Grossbank ihre eigene Online-Marke namens Key 4 aus, wie sie am Montag angekündigt hat. Die gute Nachricht für die UBS-Kundschaft: Die Bank liefert unter diesem Label durchaus Neues.

Das Interessanteste verbirgt sich hinter dem etwas generischen Namen «Key 4 Smart Investing».  Die UBS lanciert nämlich so was wie ein Götti- oder Grossmutter-Anlagedepot für die Kleinen. Mit wenigen Klicks soll man für ein Kind Geld anlegen und so langfristig mehr Ertrag schaffen als mit dem üblichen Goldvreneli oder Sparkonto.

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Natürlich sagen Sie jetzt: Das kenne ich doch von irgendwo. Und ja, erst vor wenigen Monaten berichteten wir hier, dass True Wealth ein Depot für Kinder lancierte, das einen ganz ähnlichen Zweck erfüllt. Ich verzichte hier auf die Details dazu, warum die zwei Angebote nicht bis ins letzte Detail vergleichbar sind.

Interessant sind die UBS-News aus zwei Gründen: Erstens hat die Bank erkannt, dass hier offenbar ein Bedürfnis nach einer Dienstleistung bestehen könnte, das bisher von vielen Banken nicht gestillt wird. Wenn die Lösung so einfach umgesetzt wurde, wie sie beworben wird, macht das durchaus Sinn. So was soll auch mal gelobt werden.

Und zweitens zeigt es, dass die UBS weiterhin an ihrer Digitalschiene arbeitet, die vielen bislang als etwas diffus vorkam. Kann es sein, dass die Bank einfach alle Neuerungen im Online-Kanal als Key 4 bezeichnet? Wird «Key4 Banking» vielleicht doch noch so was wie das CSX der UBS, wie wir einst spekulierten, als die Marke registriert wurde? Alles deutet darauf hin.

Und damit wären wir wieder bei der Frage vom Anfang: Was passiert eigentlich mit CSX? Meine Vermutung: nicht mehr viel. Wer wie ich bei beiden Banken ein Konto hat, spürt längst, wo die Mittel hinfliessen. Die Zukunft von CSX heisst vermutlich Key 4.

Michael Heim Handelszeitung
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