Die Kreditgeber stellten Konten für Scheinfirmen zur Verfügung, die heimlich einem mit Sanktionen belegten iranischen Petrochemieunternehmen gehörten, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Dokumente, die sie einsehen konnte. Der Plan zur Umgehung der Sanktionen wurde von den iranischen Geheimdiensten unterstützt, so der Bericht.

Die staatlich kontrollierte Petrochemical Commercial Company und ihre britische Tochtergesellschaft stehen seit 2018 unter US-Sanktionen. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, Geld für die Quds-Truppe des Korps der Islamischen Revolutionsgarden im Iran zu beschaffen und mit Russland zusammenzuarbeiten, um vom Iran unterstützte Stellvertreter-Milizen zu finanzieren, so die FT. 

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Das Petrochemieunternehmen soll auch Unternehmen in Grossbritannien benutzt haben, um «Gelder von iranischen Scheinfirmen in China zu erhalten und gleichzeitig deren tatsächliche Eigentümerschaft durch 'Treuhandvereinbarungen' und nominierte Direktoren zu verschleiern», berichtete die Zeitung.

Vertreter der Banken erklärten, sie könnten sich nicht zu einzelnen Kunden äussern. Beide Instituten erklärten lediglich, man sei auf die Einhaltung von Sanktionen bedacht. Erkenne man Verletzungen, ergreife man entsprechende Massnahmen.

Milliardenbussen gegen Standard Chartered und UniCredit

Die USA verhängten in der vergangenen Woche eine Reihe von Sanktionen, die sich gegen die iranischen Programme für ballistische Raketen und Drohnen sowie gegen die Fähigkeit des Landes richten, Cyber-Kriegsführung gegen die USA zu betreiben. 

Banken wie Standard Chartered und UniCredit wurden bereits zu Geldstrafen verurteilt, weil sie gegen die US-Sanktionen gegen den Iran verstossen haben. StanChart erklärte sich 2019 bereit, wegen wiederholter Verstösse mehr als 1 Mrd. Dollar zu zahlen, UniCredit zahlte 1,3 Mrd. Dollar. (Bloomberg/hzb/pg)