Das Abenteuer mit den Benko-Krediten kostete Julius Bär 606 Millionen Franken und CEO Philipp Rickenbacher den Job. Nun geht auch Schweiz-Chef Gilles Stuck, der zuvor bei der Strukturierung der Kredite eine Schlüsselrolle hatte. Und der angeschlagene Bär-Präsident Romeo Lacher verspricht: keine weiteren Experimente. «Der Verwaltungsrat wird sicherstellen, dass wir unsere strategische Ausrichtung als reine Privatbank erhalten werden», sagte Lacher der «Handelszeitung». Und betonte: «Wir haben keine Absichten, in fremde Geschäftsbereiche wie dem Retailbanking oder dem Assetmanagement zu expandieren.»

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Interessant ist, was Lacher nicht sagte – genauer, wie es Julius Bär in Zukunft mit dem Geschäft mit Firmenkunden hält. Aus gutem Grund: Denn von einem kompletten Ausstieg aus Krediten für Firmen will die Bank nichts wissen, wie banknahe Quellen bestätigen. Lediglich aus dem Bereich Private Debt will sich Julius Bär zurückziehen. Das sind strukturierte Kredite, die zum Beispiel mit zukünftigen Cashflows von Unternehmen besichert sind. Julius Bär verleiht aber weiterhin Unternehmern Geld für ihre Firmen und akzeptiert dabei auch nicht kotierte Firmenanteile als Sicherheiten. Firmenkundenkredite bleiben Teil des Angebots. 

Holger Alich
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