Auch gibt es je nach Vermögen grosse Unterschiede beim Anlageverhalten. Dies zeigt die repräsentative Anlagestudie von moneyland.ch. Dafür wurden 1500 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz gefragt, ob und wie viel Geld sie in unterschiedliche Anlageformen investiert haben. Resultat: Privatkonto und Sparkonto sind die beliebtesten Anlageformen. 36 Prozent der Befragten gaben an, mindestens einen Teil ihres Vermögens in Schweizer Aktien angelegt zu haben. Bei den ausländischen Aktien liegt der Anteil der Befragten mit 32 Prozent noch etwas niedriger.

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Reiche investieren in Aktien

Mit dem Vermögen ändert sich auch die Art, wie Schweizerinnen und Schweizer ihr Geld anlegen. Auffällig ist das bei Aktien. «Je höher das Vermögen der Befragten, desto höher ist der Anteil derjenigen, die zumindest einen Teil ihres Geldes in Aktien investiert haben», so Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. Nur 20 Prozent der Befragten mit einem Vermögen von weniger als 20’000 Franken haben einen Teil ihres Geldes in Schweizer Aktien investiert. Bei den Befragten mit einem Vermögen von über einer Million Franken sind es hingegen 75 Prozent. 

Ähnliches lässt sich bei ausländischen Aktien beobachten: 69 Prozent der Befragten mit einem Vermögen von mindestens einer Million Franken haben mindestens etwas Geld in ausländische Aktien angelegt, aber nur 19 Prozent der Befragten mit einem Vermögen von weniger als 20’000 Franken.

Ein Drittel investiert in ETF 

Exchange Traded Funds (ETF), also börsengehandelte Indexfonds, erfreuen sich bei Schweizer Anlegern und Anlegerinnen noch keiner sonderlich grossen Beliebtheit: 34 Prozent der Befragten haben Geld in ETF investiert. Auffällig: Aktiv gemanagte Fonds sind mit 32 Prozent kaum weniger beliebt als ETF. Auch bei ETF zeigt sich ein Gefälle je nach Vermögensgruppe: Rund 60 Prozent der Personen mit einem Vermögen ab 500’000 Franken haben in ETF investiert, bei den Personen mit einem Vermögen unter 20’000 Franken sind es nur 20 Prozent.

Privatkonto und Sparkonto an der Spitze

Am weitesten verbreitet ist das Privatkonto – auch wenn es eigentlich gar keine klassische Anlageform ist: 91 Prozent aller Befragten gaben an, zumindest einen Teil ihres Geldes darauf zu deponieren. Das Sparkonto folgt mit 84 Prozent auf Rang zwei – obwohl das Guthaben in der Regel besser verzinst wird als auf einem Privatkonto. 35 Prozent der Befragten gaben sogar an, einen grossen Teil ihres Vermögens auf dem Privatkonto angelegt zu haben. 

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Die konservative Anlagehaltung der Schweizerinnen und Schweizer zeigt sich auch in der Beliebtheit von Bargeld, obwohl nur eine Minderheit den Grossteil ihres Vermögens in bar hält. 67 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage gaben an, Banknoten und Münzen zu Hause aufzubewahren. 31 Prozent bewahren Bargeld im Schliessfach auf. 

Bei der Vorsorge eher risikoavers

Herr und Frau Schweizer legen grossen Wert auf die Altersvorsorge – und scheuen hier in der Regel das Risiko. 3a-Vorsorgefonds und andere Wertschriftenlösungen sind weniger populär als 3a-Sparkonten: 47 Prozent der Befragten legen ihr Geld in 3a-Wertschriftenlösungen an. Im Vergleich dazu haben 62 Prozent Geld auf einem 3a-Sparkonto.

Bitcoin wird populärer

Angesichts der Risikoaversion vieler Anlegerinnen und Anleger mag es erstaunen, dass Kryptowährungen in vielen Schweizer Portfolios einen Platz gefunden haben. 26 Prozent der Befragten gaben an, Bitcoins zu halten. Ebenfalls 26 Prozent halten andere Kryptowährungen. 12 Prozent der Umfrageteilnehmenden haben sogar einen grossen Teil ihres Vermögens in Bitcoin investiert. Bei anderen Kryptowährungen liegt der Anteil bei 11 Prozent. 

Auch Gold, seit jeher als Inflationsschutz populär, gehört bei manchen Schweizerinnen und Schweizern zum Anlageportfolio. 30 Prozent aller befragten Personen gaben an, mindestens etwas Geld in Gold angelegt zu haben. Weitere 24 Prozent gaben an, in andere Edelmetalle als Gold investiert zu haben.

Frauen investieren zurückhaltender als Männer

«Die Geldanlage ist in der Schweiz weiterhin eine Männerdomäne – das unterstreicht auch die aktuelle Umfrage von moneyland.ch», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. Bei allen Anlageformen gaben mehr Männer als Frauen an, zumindest etwas Geld investiert zu haben. Besonders deutlich ist der Unterschied bei Schweizer Aktien: 45 Prozent der Männer haben Aktien von Schweizer Unternehmen im Depot, aber nur 26 Prozent der Frauen. Der Unterschied beträgt ganze 19 Prozentpunkte. Auch bei ausländischen Aktien (Differenz von 15 Prozentpunkten) und bei ETF (14 Prozentpunkte) liegen die Geschlechter weit auseinander. 

Romandie weniger anlagefreudig

Personen in der Romandie sind weniger anlagefreudig als in der Deutschschweiz. Mit Ausnahme von Immobilien und Lebensversicherungen sind alle abgefragten Anlageformen in der Deutschschweiz populärer als in der Westschweiz. Besonders gross ist der Unterschied beispielsweise bei den Schweizer Aktien: Während 39 Prozent der Deutschschweizer angeben, in Schweizer Aktien zu investieren, sind es in der Romandie nur 27 Prozent. (pd/hzb/pg)