Per Ende 2023 lag der Wert der Devisenreserven der SNB noch bei 653,7 Milliarden Franken, wie die SNB mitteilte. Vor einem Jahr bzw. Ende Dezember 2022 waren es noch Devisen im Wert von 784 Milliarden gewesen, also rund 130 Milliarden Franken mehr.

Ein Grossteil des Abbaus dürfte auf Devisenverkäufe zurückzuführen sein. So hat die SNB gemäss eigenen Angaben in den ersten drei Quartalen 2023 Devisen im Wert von rund 110 Milliarden Franken verkauft, der Betrag für das vierte Quartal ist noch nicht bekannt.

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Ein Teil der Veränderungen ist aber auch der Entwicklung der Wechselkurse geschuldet. Der Schweizer Franken stieg letztes Jahr gegenüber den wichtigsten Währungen deutlich, was den Devisenbestand umgerechnet in Franken ebenfalls schmelzen liess. Gegenüber dem Euro etwa legte sich der Franken letztes Jahr um rund 6 Prozent und gegenüber dem US-Dollar um fast 9 Prozent zu.

Hohe Devisenkäufe vor 2022

Bekanntlich hat die SNB in den Jahren bis 2022 - vor allem nach Aufhebung des Euro-Mindestkurses Anfang 2015 - im grossen Stil Devisen gekauft, um eine zu starke Aufwertung des Schweizer Frankens zu verhindern. 2021 etwa wurden noch Devisen im Wert von 21,1 Milliarden Franken gekauft, 2020 waren es sogar knapp 110 Milliarden.

Mitte 2022 hatte sie wegen der gestiegenen Inflation ihre Politik aber angepasst und Verkäufe in den Vordergrund gestellt. Sie bekämpfte mit diesem Instrument die importierte Inflation, weil Devisenverkäufe tendenziell zu einem stärkeren Franken führen und damit der Preisauftrieb bei eingeführten Produkten abgeschwächt wird.

«Devisenverkäufe nicht mehr im Vordergrund»

Da der Franken in jüngster Zeit aber wieder sehr stark zulegte, musste die SNB diese Politik bereits wieder ändern. Bei der letzten Lagebeurteilung Mitte Dezember erklärten die Währungshüter zwar, bei Bedarf weiter am Devisenmarkt aktiv zu bleiben.

«Wir stellen Devisenverkäufe aber nicht mehr in den Vordergrund», sagte Präsident Thomas Jordan damals. Die deutliche nominelle und zuletzt auch reale Aufwertung des Franken habe weitere Interventionen überflüssig gemacht, hiess es. (awp/hzb/pg)