UBS und Credit Suisse: Das müssen Aktionäre, Kundinnen, Mitarbeitende und Steuerzahler wissen

Die Credit Suisse wird von ihrer Konkurrentin UBS für 3 Milliarden Franken übernommen. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen: Aktionäre: – Die Übernahme der Credit Suisse wird über einen Aktientausch realisiert: Für 22,48 CS-Aktien erhalten Aktionärinnen und Aktionäre der Credit Suisse eine UBS-Aktie. Die CS-Aktionäre müssen einen Schnitt von 60 Prozent zum Aktienwert hinnehmen. Oder: Die Aktionäre erhalten 76 Rappen pro CS-Aktie. Vor Bekanntgabe der Übernahme stand sie bei 1 Franken 86. – UBS: Die Dividende wird nicht gestrichen; das wäre nur der Fall, wenn die Bank staatliche Hilfe beanspruchen würde. Hier handelt es sich offiziell aber um ein Zusammengehen zweier Privatfirmen unter Begleitung der Schweizer Behörde. Das UBS-Management beantragt der Generalversammlung eine Erhöhung von 0,50 auf 0,55 Dollar je Aktie für 2022. – Das Aktien-Rückkauf-Programm der UBS wird bis auf weiteres ausgesetzt. Zuvor hatte die Bank für 2023 den Rückkauf von eigenen Titeln im Volumen von über fünf Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. - Die Schweizer Bankenaufsicht Finma verordnete eine 16 Milliarden Franken schwere Abschreibung an nachrangigen Anleihen der Credit Suisse, um auch Fremdkapital-Investoren an den Kosten zu beteiligen. Mitarbeitende: – CS-Mitarbeitende: Die Bank wird ihr Sparprogramm vorerst weiterführen, der Abbau von 9000 Mitarbeitenden wird fortgesetzt. In der Schweiz wurden in einer ersten Welle bis Ende 2022 540 Stellen gestrichen. Weitere dürften folgen. VR-Präsident Colm Kelleher will keine Jobgarantien abgeben, hingegen sollen Personalentscheide schnell getroffen und kommuniziert werden. «Wir werden regelmässig Updates machen», verspricht er. – Die fusionierte Bank will gemäss UBS-Konzernchef Ralph Hamers die Kosten jährlich um 8 Milliarden Franken senken. Dieses Spar- und Synergieprogramm, das bis 2027 dauern soll, dürfte Arbeitsplätze kosten. Die CS beschäftigt zurzeit 16’700 Mitarbeitende in der Schweiz, die UBS deren 25’000. – An der UBS-Generalversammlung stimmen die Aktionärinnen und Aktionäre über den Vergütungsbericht ab. Kundschaft: – Die CS wird nach dem Plazet der internationalen Regulatoren zur Tochterfirma der UBS. – Gemäss Finma werden alle Geschäftsaktivitäten der beiden Banken «uneingeschränkt und ununterbrochen» fortgeführt. – Mit der Übernahme bleibt der Schutz der Einlegerinnen und Einleger gewahrt. Das heisst auch, dass Depots, Konten, Schalter, Automaten, E-Banking, Debit- und Kreditkarten wie gewohnt zugänglich bleiben. Das bestätigt auch die Finma. – Die CS hat in diversen Tageszeitungen ganzseitige Inserate geschaltet. Titel: «Wir sind für Sie da.» Und weiter: «Für Sie, geschätzte Kundinnen und Kunden, besteht kein Handlungsbedarf.» Steuerzahler: – Die Nationalbank und der Bund unterstützen die CS mit einem Notkredit, der besichert ist. Dann sichert der Bund ein Derivat-Portfolio der CS mit 9 Milliarden ab, sollte der UBS bei der Übernahme ein Verlust über einer bestimmten Schwelle entstehen. Näher spezifizieren wollte Kelleher das Finanzprodukt nicht. – Die beiden Banken gehören seit Jahren zu den besten Steuerzahlern in der Schweiz. Die UBS zahlt in der Schweiz fürs Geschäftsjahr 2022 698 Millionen Franken an Steuern, die Credit Suisse 314 Millionen.

UBS und Credit Suisse: Das müssen Aktionäre, Kundinnen, Mitarbeitende und Steuerzahler wissen

Das müssen Aktionäre, Kundinnen, Mitarbeitende und Steuerzahler jetzt wissen

Aktionäre: