«Viele» Mitglieder würden sich sogar die Frage stellen, ob die aktuelle Geldpolitik restriktiv genug sei, um das Inflationsziel zu erreichen, heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) zur Zinsentscheidung vom 1. Mai. Die Mitglieder sehen die Geldpolitik als gut ausgerichtet an. Einige Vertreter zeigten die Bereitschaft - falls nötig - die Geldpolitik weiter zu straffen. An den Finanzmärkten werden jedoch im späteren Jahresverlauf Zinssenkungen erwartet.

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Die Inflation habe sich im ersten Quartal enttäuschend entwickelt, heisst es im Protokoll. Es werde daher länger dauern, bis man das Vertrauen habe, dass die Inflation wieder auf zwei Prozent zurückgehe. Es wurde darüber diskutiert, die Zinsen länger hochzuhalten, falls die Inflation nicht ausreichend sinken würde.

Die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der US-Notenbank ist derzeit hoch. Zuletzt haben einige Vertreter der Fed Zinssenkungserwartungen gedämpft. Man brauche mehrere weitere Monate mit «guter Inflation», bis man die Zinsen senken könne, sagte beispielsweise Fed-Direktor Christopher Waller am Dienstag. Auch US-Notenbankvorsitzender Jerome Powell hatte sich zuletzt ähnlich geäussert. Inflations- und Wirtschaftsdaten hatten allerdings an den Finanzmärkten in der vergangenen Woche für etwas mehr Zuversicht gesorgt, dass die US-Notenbank ihre straffe Geldpolitik früher lockern könnte.

Der Euro geriet nach der Veröffentlichung zum US-Dollar etwas unter Druck und sank auf ein Tagestief. Die Renditen von US-Staatsanleihen bewegten sich kaum. Die US-Aktien weiteten ihre Verluste aus. (awp/hzb/ps)

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