Wo viel Geld im Spiel ist, wollen meistens auch andere ein Stück vom Kuchen haben – und das nicht immer nur auf legalem Weg. Betriebsspionage ist weiter verbreitet, als man es sich vielleicht vorstellt, warnt Eamon Javers, Politik- und Wirtschaftsjournalist und Reporter des Weissen Hauses, in dieser aufregenden und umfassenden Spionagestudie. Von der Stahl- bis zur Schokoladenbranche bespitzeln sich Firmen, um ihre Wettbewerbsposition zu stärken oder Gegner auszustechen.
Javers scheut sich nicht, heikle Aspekte dieser Spionageaktivitäten beim Namen zu nennen: Einige Unternehmen gehen so weit, dass sie fremden Müll durchwühlen, heimlich Gespräche abhören oder Satellitenbilder von Geschäftsobjekten begutachten. Der Autor zieht sogar gerichtliche Dokumente und Interviews mit den Akteuren des Gewerbes heran, um dieser oftmals viel zu wenig beachteten Facette des Kapitalismus noch mehr Gewicht zu verleihen.
Jeder, der gerne einen guten Agententhriller liest oder sich selbst als Beteiligter der Wirtschaftsspionage sieht – sei es als Täter oder als Opfer –, wird diesen Band mit Freude verschlingen und sich wie in einem James-Bond-Film fühlen. Alle anderen sollten bedenken, dass man vielleicht auch ihnen schon auf den Fersen ist.