Sie haben recht. Das Wort hält sich so hartnäckig wie Beni Thurnheer im Fernsehen. Jüngstes Beispiel ist Christine Lagarde: Selbst seriöse Medien betitelten die französische Finanzministerin und Kandidatin für den IWF-Chefposten unverzüglich als Powerfrau. Auch unsere Bundesrätinnen müssen sich das Attribut regelmässig anhören. Warum, ist rätselhaft. Eigentlich scheint es mir logisch, dass jemand, der es so weit wie Lagarde bringt, keine Schlafmütze ist. Und mit dem Powern allein ist es bekanntlich nicht getan, wenn ich an Sarah Palins Karriere denke. Das Wort dient vor allem dazu, Managerinnen zu dem zu machen, was viele Männer in ihnen leider noch immer sehen: angsteinflössende, übermenschliche Exotinnen, vor denen man in Deckung gehen muss. Wurde «Powerfrau» eigentlich schon mal zum Unwort des Jahres gekürt? Es wäre Zeit.

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