Alle wollen zu Google: Studenten der Betriebswirtschaft, des Ingenieurwesens und in der IT. Sowohl bei weiblichen wie bei männlichen Studierenden liegt Google in diesen drei Fachrichtungen vorn – lediglich die angehenden Ingenieure setzen Google auf Rang zwei, bei den Studenten liegt ABB auf Platz eins, bei den Studentinnen die SBB. Das ergab eine Befragung des Beratungsunternehmens Universum von 12 400 Studenten.

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Der Markt funktioniert: Vor allem die gesuchten IT-Studenten haben ihren Vermarktungswert verinnerlicht. Ihre höchste Karrierepriorität ist heute «competitive base salary», gefolgt von «high future earnings» und «sponsorship of future education». So sehr aufs Geld schauen nicht einmal die Wirtschaftsstudenten, angehende Ingenieure noch weniger.

Dafür sind den Betriebswirtschaftern mit 46 Prozent Stimmenanteil künftige Führungsaufgaben am wichtigsten, deren Bedeutung hat bei den BWLern sogar noch zugenommen. Leute unter sich zu haben, ist für IT-Experten weniger relevant. Bei ihnen nennen dies nur 29 Prozent als Priorität, auch ein Fokus auf «high performance» interessiert sie am wenigsten. Stattdessen sind ihnen sicherer Job und flexible Arbeitsbedingungen wichtig. Bei Ingenieuren sticht, sympathischerweise, vor allem ihr Wunsch nach einer sinnvollen Tätigkeit hervor.

«Big Four» nicht mehr so beliebt

Bei Business-Studenten fällt auf: Die «Big Four», die Wirtschaftsprüfer, haben massiv Attraktivität eingebüsst, bei Studentinnen noch ausgeprägter als bei Studenten. Nestlé hat bei beiden Geschlechtern verloren, die Fifa beim männlichen seltsamerweise zugelegt. Vorn folgen auf Google: UBS, CS und Rolex.

Bei den Ingenieuren gibt es aufsehenerregende Aufsteiger: Novartis, Swiss und der Baukonzern Implenia legen jeweils zehn oder mehr Plätze zu. Bei den Herren ist zudem der Flughafen ein Gewinner der Stunde. Vorn: ABB, Google, Siemens. Und bei IT-Studenten haben Roche und die ZKB enorme Sprünge vorwärts gemacht. Ganz vorn liegen Google, Microsoft und IBM.

Geringe Salärerwartungen

Interessant: der «Gender Gap». Weibliche Studenten erwarten zum Berufsstart im Schnitt ein Salär, das zwischen 7,5 (IT) und 10 Prozent (Ingenieure) tiefer liegt als das Zielsalär der Männer. Geringste Erwartungshaltung haben Ingenieurstudentinnen mit 72 902 Franken pro Jahr, die höchste männliche IT-Studenten; sie wollen 83 643 Franken verdienen.

Und über alle Fachrichtungen gilt: Der Wunsch nach Work-Life-Balance hat kräftig nachgelassen. Gründe wurden nicht abgefragt. Aber immerhin, der Führungsnachwuchs schätzt den Wert der Arbeit wieder höher ein.

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Dirk Ruschmann
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