Nein, keine Angst, auch wenn die Klimakonferenz einmal mehr keinen massgeblichen Erfolg in der Bekämpfung der globalen Erwärmung gebracht hat, direkten Zugang zu den Weltmeeren hat unsere Alpenrepublik noch nicht. Doch der Jahresrückblick auf 2010 bestätigt den Charakter der Schweiz als einsame Insel einmal mehr.

Politisch ist man sich über die Vorzüge dieses Inseldaseins auch zum Jahresende hin nicht einig. Denn die Schweiz, so wird gesagt, sei zwar international ein gern gesehener Gast, aber wenn es um Entscheidungen gehe, heisse es nach wie vor „draussen bleiben!“. Ein Blick auf die naheliegendste der möglichen Anbindungen, jene an die Europäische Union, zeigt jedoch, dass es fraglich ist, ob eine Mitsprache an Problemen, die wir ohne Mitsprache gar nicht hätten, effektiv erwünscht ist. Denn auch wenn das teilweise unbeholfene Agieren auf dem internationalen politischen Parkett tatsächlich mehr an eine Bananen- als an eine Alpenrepublik erinnert, so scheinen die unabhängig gewachsenen Strukturen und Beziehungen auch im Jahr 2011 die Zukunft zu sichern.

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Aus Sicht der Wirtschaft scheint man mit dem Inselstaat Schweiz auch für 2010 einmal mehr zufrieden zu sein. Zwar schlug die auf die Finanzkrise folgende Staaten- und die damit verbundene Euro-Krise auch im Inselstaat Wellen, doch die Schweiz scheint auch diese wirtschaftliche Herausforderung bewältigen zu können. Gleichzeitig scheint die drohende Piraterie nach dem Teilzerfall des Bankgeheimnisses vorerst abgewendet.

Die politische und wirtschaftliche Attraktivität der Schweiz wird durch eine nicht abbrechende Zuwanderung unterstrichen. Eine Zuwanderung, welche die Bevölkerung zunehmend mit der Sorge erfüllt, dass man auf der einst einsamen Insel immer mehr gemeinsam leben muss, da sie zum Zufluchtsort für allzu viele internationale “Aussteiger“ geworden ist. “Aussteiger“, die sich in den Führungsebenen von Unternehmen, an Universitäten und in gesellschaftlichen Funktionen niederlassen und damit zwar unter der Flagge des Schweizer Staates stehen, aber gleichwohl nach ihren eigenen Regeln agieren.

Und so scheint es, dass für unsere Generation, die New Generation des Inselstaates Schweiz, weniger die Anbindung an Europa, sondern vielmehr der Umgang mit der Attraktivität unseres Inselparadieses zur Herausforderung werden könnte.