Wenn das Wetter draussen nass und kalt ist, träumen viele von der Sonne. Doch dabei muss es nicht bleiben. Denn: Wer dieser Tage sein Sonnenziel für die Sommerferien bucht, kann viel Geld sparen. Zahlreiche Reiseveranstalter bieten noch bis Ende Februar Frühbucherrabatte an.

Doch in Zeiten des Terrors stellt sich einmal mehr die Frage: wohin? Die Lage scheint selbst an beliebten Ferienorten schwierig, die Unsicherheit unter den Reisenden wächst und das gerade in der wichtigen Frühbucherphase. Das bemerken auch die Reiseanbieter: «Bei den Destinationen wie Ägypten, Tunesien und Türkei ist die Nachfrage aus verschiedenen Märkten gesunken», so Hotelplan-Suisse-Sprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir. Auch Ebookers-Sprecherin Britta Beisheim bestätigt dies. «Die Buchungen sind leider sehr stark im Rückgang.» Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei Kuoni und Tui Suisse.

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Buchungen um die Hälfte eingebrochen

Besonders hart trifft es Ägypten, wo es seit Monaten immer wieder zu Terroranschlägen kommt. «Die Buchungen sind hier gegenüber Vorjahr um rund 50 Prozent eingebrochen», so Huguenin-dit-Lenoir. Ausgerechnet: Gerade das Land am Nil war einst bei Touristen – und vor allem bei Tauchern wegen seiner malerischen Korallenriffe - sehr beliebt. «Zudem ist es nah gelegen, man muss nicht lange fliegen und trotzdem ist es schön warm. Eine ähnliche Unterwasserwelt erleben Reisende sonst nur bei Fernzielen.»

Doch jüngst attackierten Terroristen den beliebten Badeort Hurghada und damit auch das letzte als sicher geltende Feriengebiet Ägyptens. Für die notleidende Tourismusindustrie ist das ein schwerer Rückschlag. Viele Hotels an den Badestränden im Südsinai haben bereits geschlossen, die Branche liegt am Boden. Auch der Reiseanbieter Hotelplan Suisse hat seine Charterflüge bis Mitte März gestrichen.

Ähnlich düster ist die Lage für die Türkei und Tunesien, wo es zuletzt in Istanbul und Sousse gezielt zu Anschlägen gegen ausländischen Touristen kam. Hier verzeichnet Hotelplan Suisse einen Buchungsrückgang im mittleren zweistelligen Prozentbereich. «Entsprechend sind die Preise gegenüber dem Vorjahr noch attraktiver geworden.»

Die Profiteure

Von der Unsicherheit der Gäste profitieren die Reisebüros, die wieder mehr Zulauf finden. «Die Leute kommen in die Reisbüros um sich allgemein über die Situation zu informieren und beraten zu lassen», sagt Huguenin-dit-Lenoir. Und nach wie vor werden auch Ferien nach Ägypten, Tunesien oder in die Türkei gebucht, «aber sehr kurzfristig, manchmal erst zwei bis drei Tage vor Abflug.» Denn anstatt sich Monate vorher auf eine Destination festzulegen, warten Reisende die Entwicklung in den Destinationen ab. So unsicher sind die Zeiten.

Die grossen Profiteure sind die stabilen Destinationen: Kanarische Inseln, spanisches Festland und Inseln, Italien und Südfrankreich stehen bei Urlaubern hoch im Kurs. Im Prinzip alle Länder rund um die Schweiz, heisst es. «Der Renner ist aber derzeit Zypern, da Service und Qualität sich hier stark verbessert haben», sagt Huguenin-dit-Lenoir. Und auch in Kroatien und Skandinavien haben die Buchungen zugenommen.

Attraktive Angebote

Generell profitieren Schweizer Kunden dabei dank dem attraktiven Eurokurs von günstigeren Preisen als noch in den Vorjahren. Äusserst attraktiv ist laut Tui Suisse Bulgarien. Nur auf den griechischen Inseln sind die Preise wegen der Mehrwertsteuererhöhung zum Teil leicht gestiegen, so Hotelplan Suisse.

Doch auch bei Fernzielen lassen sich Schnäppchen schlagen. Laut Its Coop Travel sind Preisunterschiede von 10 bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr möglich. Dies gelte zum Beispiel für Ziele in der Karibik wie die Dominikanische Republik, Kuba oder Mexiko. Der Grund sei der Markteintritt von Eurowings, die günstige Flüge ab Köln anbieten. «Dadurch hat sich das Preisbild der anderen Fluggesellschaften wie Air Berlin oder Condor für Umsteigeverbindungen aus der Schweiz via Deutschland erheblich gesenkt», sagt Andi Restle von Its Coop Travel.

Auch für Ziele im Indischen Ozean wie Malediven und Mauritius oder Thailand in Asien würden die Preise sinken. «Das liegt an dem harten Wettbewerb und den sogenannten Golf-Carriers Emirates, Etihad und Qatar Airways.»