Zwei Jahre lang hatte sich die Wirtschaftsfakultät der Universität Zürich durchleuchten lassen. Diesen Sommer war es so weit: Sie wurde als vierte Schweizer Institution nach dem System Equis (European Quality Improvement System) akkreditiert (siehe Kasten im Anhang). Die Qualität von Wissenschaft und Lehre, die internationale Ausrichtung oder die Kontakte zur Wirtschaft machen die Fakultät zu einer der führenden in Europa. Der langwierige Prozess habe sich gelohnt, sagt Dekan Josef Falkinger: «Dass wir dank Equis in der Welt der Business Schools anerkannt sind, erlaubt international eine Orientierung, die im wachsenden und teilweise unübersichtlichen Bildungsmarkt für Unternehmen wie für Studierende wichtig ist.» René Kuehni, Mitinhaber der Executive-Search-Firma Aebi + Kuehni in Zürich, ergänzt: «Die Bedeutung solcher Qualitätssiegel hat mit der Globalisierung stark zugenommen. Wir können nicht davon ausgehen, dass die Qualität des Abschlusses an einer Schule in der Schweiz durch Unternehmen in den USA oder in Asien ausreichend beurteilt werden kann.» Für Studierende, die sehr viel in einen Executive MBA investieren, sei deshalb ein international gültiges Label wie Equis enorm wichtig. «Es zeigt, welche Qualitätskriterien die Schule erfüllt, und damit auch, was der MBA wert ist.» Anzeige Die QS World MBA Tour ist die größte MBA-Veranstaltung in der Schweiz und die beste Gelegenheit, sich über die Angebote der führenden Business Schools zu informieren. In Zürich am Mittwoch, den 28. Oktober 2009. Über $1,6Mio Stipendien! Jetzt anmelden: www.topmba.com Was Equis in Europa, ist AACSB in den USA und weltweit. In der Schweiz sind bis jetzt erst das IMD in Lausanne und die Universität St. Gallen mit dem Label ausgezeichnet worden. «Mit den Qualitätslabels AACSB und Equis signalisieren wir, dass die Universität St. Gallen (HSG) zu den Business Schools auf der international höchsten Ebene gehört», sagt Professor Thomas Dyllick, Prorektor für Lehre und Qualitätsentwicklung an der HSG. Auf Partnersuche. Wer dieses Ziel verfolgt, darf sich eben nicht mit irgendeinem Gütesiegel zufrieden geben. «Wir begrüssen Qualitätslabels für Hochschulen, falls damit ein seriöses und anspruchsvolles Akkreditierungsverfahren verbunden ist», sagt Reto Imhasly, Leiter Fachführung Bildungslandschaft bei der UBS. Manche Business Schools in der Schweiz suchen deshalb Partner in den Vereinigten Staaten oder in England, die das Label AACSB bereits haben, setzen auf die Anerkennung ihrer Abschlüsse durch diese Schulen und profitieren so von deren Renommée. Riesige Preisunterschiede. Doch die Qualitätslabels seien nicht alles, sagt Imhasly. «Sowohl in der Rekrutierung als auch in der Unterstützung der Weiterbildung unserer Mitarbeitenden sind sie nur ein Kriterium unter vielen anderen.» Auch Dyllick begnügt sich nicht allein mit Akkreditierungen. «Sie haben uns zwar sehr geholfen, mit anderen Topschulen Partnerschaften einzugehen, den Studierendenaustausch zu verstärken und Studierende zu gewinnen», sagt er. «Diesem Ziel dienen aber auch Rankings, beispielsweise in der ‹Financial Times›, und die Mitgliedschaft bei der Allianz der weltweit führenden Business Schools (CEMS). Sie erleichtern das internationale Studierenden-Marketing.» Diese Internationalität fehlt zumindest jenen Fachhochschulen, die ohne Partner im Ausland arbeiten. Ihre Nachdiplomstudien sind zum grossen Teil von der deutschen FIBAA anerkannt, deren Akkreditierungsverfahren jedoch sehr viel weniger anspruchsvoll ist als jenes der Toplabels. Das allein bedeutet aber nicht, dass ihr Angebot qualitativ ungenügend wäre. Es ist einfach auf andere Bedürfnisse ausgerichtet. Die Unterschiede zeigen sich denn auch im Preis, und zwar als gewichtiger Faktor. Ein Executive MBA an der Hochschule Luzern kostet 33  000 Franken, jener am IMD in Lausanne 126  000 Franken.

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