Wenn so die Zukunft des Autofahrens aussieht, versöhnt das doch ein wenig mit der aktuellen Warterei auf bessere Lade-Infrastuktur. Der futuristische Blick aus den kantigen Frontscheinwerfern wirkt augenblicklich genauso zeitlos wie die aus ganz wenigen Designstrichen zusammengesetzte Karosserie, puristisch bis minimalistisch und gerade deshalb von Beginn an höchst klassisch.

Zumindest modern und aerodynamisch hilfreich sehen die Felgen aus – hier ist den Zeichnern aber kein stilistischer Wurf gelungen. Dafür setzt sich im Innenraum das Konzept der grosszügigen horizontalen Linien fort, die Bedienelemente sind stark reduziert, optisch und auch in der Anzahl, aber das Ganze funktioniert wirklich durchdacht.

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Und es verleiht der Einrichtung eine gewisse Grosszügigkeit, wie überhaupt der Ioniq 5 viel grösser scheint, als er tatsächlich ist. Mit 4,64 Metern Länge ist er schön kompakt, mit genau drei Metern Radstand aber innen wohltuend geräumig.

DIRK RUSCHMANN fährt seit 25 Jahren Auto. Er schreibt über Unternehmen, Manager, Autos und andere bewegliche Sachen. 

Und das Fehlen eines monströsen Mitteltunnels erlaubt, was früher gang und gäbe war, heute aber kaum noch klappt: dass in engen Parklücken beide auf derselben Seite aussteigen, weil man einfach rüberrutschen kann.

Oder den Raum für andere Dinge nutzen; ich sage nur: Autokino! Sie wissen schon, Dating vor Erfindung der Smartphones ... und das alles auf grossteils recyceltem Material, hergestellt aus alten Fischernetzen oder PET-Flaschen. Da macht der Kinobesuch doppelt Freude.

Hyundai war, ehrlich gesagt, bis vor einigen Jahren so spannend wie die Interkantonale Lehrmittelzentrale. Die Koreaner schraubten Vernunftautos zusammen, «gleich gut, aber günstiger als VW», war die Grundmelodie – und die eigene, frechere Tochter Kia liess dabei den Mutter-Brand alt aussehen. Das ist vorbei. Mama kanns auch, das zeigt der Ioniq 5.

Hyundai Ioniq 5

Hyundai Ioniq 5: Die Zukunft das Autofahrens.

Quelle: PD

Die neue Untermarke Ioniq ist für die reinrassigen (darf man das Wort eigentlich noch benutzen?) Stromer aus dem Haus Hyundai reserviert, von denen noch diverse kommen sollen; Limousine Nummer 6 und SUV Nummer 7 sind bereits fix eingeplant.

Sie fahren alle auf derselben neuen Stromer-Plattform, die mit 800 Volt Systemspannung arbeitet, also: zackig lädt. 100 Kilometer sind, so Gott will, in unter fünf Minuten «getankt».

Antrieb: 72,6-kWh-Batterie

Allrad Reichweite: 460 km (WLTP)

Leistung: 305 PS (225 kW)

0–100 km/h: 5,2 s

Vmax: 185 km/h

Preis: ab 52'400 Fr., Basismodell 44'900 Fr.

Was man dem Ioniq 5 zugestehen muss: Er fährt sich mit satter Strassenlage und lenkt gut ein – Landstrassen sind keine Quälerei, sondern passendes Revier. Und wenn genug Strom an Bord ist: Fahren Sie doch rechts ran und schliessen am Ladestecker einen Fernseher an!

Der Hyundai dient auch als Stromquelle, etwa für Ihr ganz privates Freiluftkino. Sie wissen schon ...

Dirk Ruschmann
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