Da schwingt eine gehörige Portion Ironie mit. Im Büro von Axpo-Chef Christoph Brand steht ein Bild mit den neoliberalen Vordenkern von Hayek, von Mises, Friedman und Rothbard. An ihnen orientiert Brand gerne sein Handeln. Dass er nun in Bundesbern antraben und die hohle Hand machen musste, dürfte ihn besonders schmerzen.

Seither steht er in der Kritik: Das Management habe den Liquiditätsbedarf falsch eingeschätzt und zu viel Risiko auf sich genommen, sich verspekuliert. Das sieht Brand umgekehrt: Der Bedarf eines potenziellen Kredits von vier Milliarden Franken kommt nämlich nicht von spekulativen Geschäften im internationalen Stromhandel. Er kommt vom Hedging des schweizerischen Energiegeschäfts – dem mehrjährigen Absichern der Preise für den Strom, den Axpo mit ihren Kraftwerken produziert.

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