Der Jackpot an der Börse trägt den Namen «100-Bagger». 100-Bagger sind in der Sprache der Broker, Fondsmanager und Spekulanten Aktien, deren Wert sich verhundertfacht. Nvidia gelang das Kunststück in Rekordzeit. Zwischen 2013 und 2021 legte die Marktkapitalisierung des Chipherstellers von 7 auf 700 Milliarden Dollar zu. 1000 investierte Dollar hätten sich auf 100'000 Dollar vermehrt. Im Hype um die künstliche Intelligenz sprengte Nvidia dann sogar noch die Billionen-Hürde.

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US-Investor Chris Mayer hat ein Buch über 100-Bagger geschrieben und ihren Werdegang untersucht. In den Kreis der 100-Bagger aufzusteigen, dauert für gewöhnlich seine Zeit. Im Schnitt brauchen die Firmen 20 bis 25 Jahre, um ihren Börsenwert zu verhundertfachen – ein jährliches Wachstum von 20 Prozent vorausgesetzt. Microsoft, Apple, Alphabet oder Berkshire Hathaway sind Paradebeispiele. Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft hat ihren Wert seit den frühen 1980er Jahren zwei Mal vertausendfacht. Damals wurde die Aktie zu 260 Dollar gehandelt, heute ist sie 543'000 Dollar wert. Wer 1000 Dollar anlegte und nicht verkaufte, hätte bei diesem Investment zwei Millionen Dollar verdient. Dass der Wert solcher Firmen geradezu unvorstellbar stark steigt, liegt neben unternehmerischem Geschick an einem «Weltwunder». So soll Albert Einstein den Zinseszinseffekt bezeichnet haben. «Das ist vermutlich der wichtigste und am meisten unterschätzte Effekt. Selbst kleinere Prozentzahlen an jährlicher Rendite wirken sich über die Zeit enorm aus», sagt Marc Possa, bei der VV Vermögensverwaltung AG verantwortlich für den Fonds SaraSelect. Auch nur kleine Unterschiede in der Rendite haben laut Possa über lange Frist «brutale Auswirkungen».

Erich Gerbl
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