Mit acht- und neunstelligen Beträgen zu jonglieren, zählt für Bernie Ecclestone zum normalen Tagesgeschäft. Eine Klageschrift mit einem Streitwert von mehr als 100 Millionen Pfund wird dem Wahlschweizer in seinem Chalet in Gstaad BE aber nicht alle Tage zugestellt. Die börsenkotierte deutsche Aktiengesellschaft Constantin Medien und ihr Schweizer Vorstandschef Bernhard Burgener (54) fordern vor dem High Court of Justice in London vom Beklagten Ecclestone Schadenersatz in eben dieser Grössenordnung.

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Der Hintergrund ist simpel: Der Steuermann des Automobil-Rennsports soll einen früheren Vorstand der Bayerischen Landesbank mit einem zweistelligen Millionen-Euro-Betrag geschmiert haben, um die weltweiten Vermarktungsrechte an der Formel 1 aus dem bayerischen Bankdepot hin zu einer Finanzgesellschaft seines Vertrauens zu lenken. Die Landesbanker hatten zuvor die Rechte aus der Konkursmasse der Medienfirma EM.TV billig übernommen, jedoch eine spätere Gewinnbeteiligung beim Weiterverkauf versprochen. Als Gegenleistung für die private Schmiergeldzahlung soll der Bankmanager die Rennrechte dann aber deutlich unter Marktwert verhökert haben – zum Schaden der Constantin Medien, der Rechtsnachfolgerin der gecrashten EM.TV.

Vermögen: 3–4 Milliarden