Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Mit zwölf Jahren habe ich sonntagmorgens Zeitungen ausgetragen. Den Job hatte ich von einem älteren Jungen aus der Nachbarschaft übernommen. Zu Beginn hat mein Vater mir noch geholfen. Danach habe ich die Zeitungsrunde alleine mit dem Velo durch unser Quartier gemacht.
Wofür haben Sie es ausgegeben?
Für Rap-CDs und Magic-Karten. Die haben meine Freunde und ich damals gesammelt und getauscht.
Wofür geben Sie heute am meisten Geld aus?
Als Künstler verdiene ich vergleichsweise wenig, so geht das meiste für Lebensnotwendiges drauf. Im Prinzip gebe ich Geld für Zeit aus. Ich verdiene weniger, weil ich weniger arbeite, um mehr Zeit für Dinge zu haben, die mir wichtig sind, wie meine Familie und die Musik.
Sie haben Ihre Doktorarbeit über die visuelle Rhetorik des Geldes geschrieben. Was sind Ihre Erkenntnisse?
Massenmediale Bilder beeinflussen unseren Umgang mit Geld und damit auch das Wirtschaftssystem als Ganzes. Bestimmte Vorstellungen von Geld werden über diese Bilder transportiert.
Welche zum Beispiel?
Auf vielen Covern von Rap-Alben sieht man Männer mit Geldbündeln und schönen Frauen. Die Message lautet: Mit viel Geld sind Liebe oder Sex verhandelbar.
Es gibt aber auch ganz andere Motive.
Ja, etwa die Werbung von Banken und Versicherungen. Man sieht glückliche Familien, was suggeriert, Geld garantiere die Sicherheit der Familie. Dabei sind gerade Geldprobleme die grösste Sorge vieler Familien.
Wie wird Geld in den Medien dargestellt?
Eher alarmistisch. Auf Magazin-Covern geht es um Themen wie Inflation, Finanzkrisen und was passiert, wenn Geld eben nicht mehr funktioniert.
Zahlen Sie lieber bar oder mit Karte?
Ich habe immer Bargeld dabei und verwende es häufiger als anderes – aus Überzeugung.
Warum?
Ich finde es unangenehm, dass man alle Geldströme verfolgen kann. Wenn Geld eine Art Emanzipations- oder Freiheitsidee haben soll, dann ist das nur mit Bargeld möglich.