Die Profis an der Front verdienen mehr Aufmerksamkeit. BILANZ befragte 205 Experten, welche guten Geister in Schweizer Hotels zu den Besten gehören.
Hotelier des Jahres 2022
Markus Granelli, The Dolder Grand, Zürich
Statt über den Personalmangel zu klagen, gelingt es Markus Granelli, eine coole Atmosphäre im Team zu schaffen und für zeitgemässe Anstellungsbedingungen zu sorgen, die den Bedürfnissen und Wertvorstellungen der Generationen Y und Z gerecht werden. Dazu gehört der ausgeprägte Wunsch der jungen Mitarbeitenden nach einer stimmigen Work-Life-Balance, nach einer wertschätzenden Führung auf Augenhöhe und nach mehr Gestaltungsspielraum. Die Vertreter der vielverspotteten «Generation Weichei» wollen zu Recht mehr als Befehlsempfänger sein, sind dafür aber auch bereit, sich mit allem, was sie haben, einzubringen – sofern ihnen der Sinn ihrer Arbeit vermittelt wird und sie sich ernst genommen und in die betrieblichen Entscheide eingebunden fühlen. «Wichtig ist vor allem, dass das ganze Team an einem Strang zieht und jeder einzelne Mitarbeitende involviert ist», sagt Markus Granelli. Immer präsent, aber nie im Mittelpunkt, im Blick die Details genauso wie das grosse Ganze, lebt der schweizerisch-schwedische Doppelbürger seinem 420-köpfigen Team und den Gästen vor allen Dingen zwanglos fürsorgliche Gastfreundschaft und erst in zweiter Linie Hotelmanagement vor. Er selbst kam vor dreizehn Jahren als F&B Manager ins Haus, wurde 2013 Resident Manager unter Marc Jacob und übernahm dessen Rolle als General Manager im Januar 2021. Das schon länger kultivierte «employee branding» hat Granelli noch verstärkt, und beispielgebend gelingt ihm die Gratwanderung, den Business-Reisenden maximal effiziente Hotelabläufe zu gewährleisten und den proportional wachsenden Leisure-Gästen sowohl einen herzlichen Empfang als auch ein möglichst einzigartiges Zürich-Erlebnis zu bieten.